Swiss kündigt Gesamstarbeitsvertrag der Piloten
Das Wichtigste in Kürze
- Die Piloten der Swiss haben bald keinen Gesamtarbeitsvertrag mehr.
- Die Fluggesellschaft hat diesen per 31. März 2022 ordentlich gekündigt.
- Der Grund: Keine Einigung mit Aeropers über temporäre Krisenmassnahmen zu Corona.
Die Fluggesellschaft Swiss kündigt gemäss Mitteilung den Gesamtarbeitsvertrag der Piloten. Swiss habe die Verhandlungen mit dem Pilotenverband Aeropers über temporäre Krisenmassnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie ohne Ergebnis beendet. «Der Pilotenverband war nicht zu ausreichenden Zugeständnissen während der Krisenjahre bereit», argumentiert die Swiss.
Vor diesem Hintergrund habe die Fluggesellschaft den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) ordentlich per 31. März 2022 gekündigt. Swiss bekenne sich zur Sozialpartnerschaft und biete Hand für Verhandlungen eines neuen GAV, heisst es in der Mitteilung.
Aeropers: «Ein trauriger Tiefpunkt»
Die Kündigung des GAV erfolgt somit zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Somit läuft der GAV 2018 noch 13 Monate lang weiter. Die Piloten zeigten Verständnis für die schwierige Lage des Luftverkehrssektors. Gerade deswegen seien aber gemeinsame Lösungen gefragt.
Der Abbruch der Verhandlungen und die Vertragskündigung seien für den Aeropers-Vorstand ein «trauriger Tiefpunkt der Sozialpartnerschaft und bedenkliches Zeichen der Firma gegenüber den Piloten.»
Unter dem geltenden GAV habe die Swiss die grössten Gewinne ihrer Firmengeschichte erwirtschaftet, schreibt die Pilotengewerkschaft weiter. In den Verhandlungen über die Bewältigung der Corona-Krise habe sich Aeropers zu sofortigen Massnahmen zugunsten der Airline bereit erklärt.
Kurzarbeits-Vereinbarung «trotz grosser Opfer»
Im Mai 2020 sei eine Vereinbarung über Kurzarbeit von einer überwältigenden Mehrheit der Aeropers-Mitglieder trotz grossen Opfern angenommen worden.
In den im September gestarteten Verhandlungen über ein neues temporäres Massnahmenpaket habe der Verband Abstriche von bis zu 20 Lohnprozenten vorgeschlagen. Insgesamt wären dadurch Einsparungen von 130 Millionen Franken beim Cockpit-Personal ermöglicht worden.