Südafrikanisches Gericht stoppt Bau von Amazons Afrika-Zentrale in Kapstadt
Die südafrikanischen Richter gaben damit indigenen Gemeinschaften Recht, für die der Baugrund, auf dem der Komplex entstehen soll, heilig ist.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Bauunternehmer sollen ein Treffen & eine Konsultation mit den Indigenen organisieren.
- Deren erster Widerstand gegen die europäischen Kolonialherren hatte dort stattgefuden.
Ein südafrikanisches Gericht hat den Bau der Afrika-Zentrale des US-Onlineriesen Amazon in Kapstadt vorerst gestoppt. Die Richter gaben damit indigenen Gemeinschaften Recht, für die der Baugrund heilig ist, wie es in der am Sonntag veröffentlichten Gerichtsentscheidung hiess. Mit den indigenen Gruppen Khoi und San hätten keine angemessene Konsultation stattgefunden.
Das Gericht wies die Bauunternehmer an, «ein Treffen und eine Konsultation» mit den Bevölkerungsgruppen zu organisieren, deren erster Widerstand gegen die europäischen Kolonialherren 1510 auf dem Grundstück in Kapstadt stattgefunden hatte.
Bau bereits begonnen
Der Bau des Gebäudekomplexes mit einem Budget von vier Milliarden Rand (250 Millionen Franken) hat bereits begonnen. Zuvor befand sich dort ein Golfplatz. Amazon wird in dem Verfahren nicht erwähnt.
In seiner Entscheidung stellte das Gericht fest, dass mehrere indigene Gruppen das Immobilienprojekt unterstützt haben, nachdem sich die Bauherren bereit erklärt hatten, ein historisches und kulturelles Zentrum zu errichten, das von den Ureinwohnern verwaltet werden soll. Ein traditioneller Rat der Gruppen forderte jedoch den Stopp des Projektes.
Die Khoi und San, einst Jäger und Sammler, litten schwer unter der Kolonialisierung und der Apartheid. Bis heute haben sie mit grossen sozialen und wirtschaftlichen Nachteilen zu kämpfen.














