Foto: Naveed ist einer der Schützen vom Bondi Beach

Schüsse am weltberühmten Badestrand Bondi Beach: Am Sonntag ist es zu einem Angriff auf ein jüdisches Fest gekommen. Mindestens 12 Personen wurden getötet.

Schützen in Sydney
Das Foto soll einen der mutmasslichen Schützen in Sydney zeigen. - Screenshot: Daily Mail

Das Wichtigste in Kürze

  • In Sydney sind am weltberühmten Bondi Beach Schüsse gefallen.
  • Nach ersten Erkenntnissen war eine jüdische Chanukka-Veranstaltung das Ziel des Angriffs.
  • Die Polizei bestätigt zwölf Tote und elf Verletzte.
  • Neue Bilder sollen einen der Schützen zeigen.

Bei einem Terroranschlag auf ein jüdisches Fest in der australischen Metropole Sydney haben Angreifer offiziellen Angaben zufolge zwölf Menschen getötet. Bei einer der getöteten Personen handelt es sich um einen der mutmasslichen Angreifer.

Der Anschlag am ersten Tag des Chanukka-Festes habe sich gegen die jüdische Gemeinschaft gerichtet. Das sagte der Regierungschef der Region New South Wales, Chris Minns. Er zeigte sich angesichts der Tat schockiert.

Bondi Beach
Hier wird ein Verletzter vom Bondi Beach weggebracht. - keystone

Nach Polizeiangaben wurden 29 Menschen in Krankenhäuser gebracht, unter ihnen zwei Polizisten.

Die Polizei ging zunächst von zwei Attentätern aus. Einer von ihnen sei schwer verletzt und in Gewahrsam. Polizeichef Lanyon teilte später mit, Ermittler prüften, ob es einen dritten Tatverdächtigen gebe.

Während der Einsatz am Sonntagabend noch lief, meldete die Polizei, dass verdächtige Gegenstände in der Umgebung von Spezialkräften untersucht würden, eine Sperrzone sei eingerichtet worden. In einem Auto, dass in Verbindung zum getöteten Angreifer stehe, seien improvisierte Sprengsätze gefunden worden, sagte Polizeichef Lanyon.

Angriff auf eine jüdische Veranstaltung

Ereignet hatte sich der Angriff am beliebten Strand Bondi Beach, wo sich viele Familien zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten. Das achttägige Lichterfest begann an diesem Sonntag.

Die Polizei sprach von zwei Angreifern. Sie hätten am Sonntagabend gegen 18.47 Uhr begonnen, auf Familien zu schiessen.

Bondi Beach
Videos auf X zeigen den Angriff der mutmasslichen Täter. - Screenshot x.com

Einer der Angreifer sei getötet worden, wie die «Daily Mail» schreibt. Der andere mutmassliche Schütze sei angeschossen und festgenommen worden. Er befinde sich in Gewahrsam. Der Zeitung zufolge handelt es sich dabei um Naveed Akram (24), offiziell bestätigt wurde dies jedoch noch nicht.

Auf die Frage, ob die Schützen den Behörden vor der Tat bekannt gewesen seien, sagte Lanyon, zu einem der Täter lägen wenige Informationen vor. Die Person sei den Behörden zwar bekannt gewesen, habe nach ersten Erkenntnissen jedoch keine konkrete Bedrohung dargestellt. Die Ermittlungen dazu dauerten an.

bondi beach
Die Polizei hat das Haus des Verdächtigen bereits durchsucht. - keystone

Akrams Haus in Bonnyrigg ist von der Polizei durchsucht worden. Seine Familie besitzt das Anwesen seit einem Jahr, wie die Zeitung weiter schreibt.

Premierminister: «Terrorakt»

Australiens Premierminister Anthony Albanese sprach von einem «Terrorakt». «Wir werden an der Seite der jüdischen Gemeinschaft stehen», sagte er bei einer Pressekonferenz.

Fragen von Journalisten, ob sein Land genug gegen wachsenden Antisemitismus tue, wies er zurück. Australien nehme das Thema ernst, sagte Albanese. Kurz nach der Tat hatte er in einem X-Post von «schockierenden und erschütternden» Szenen gesprochen.

Die jüdische Gemeinde steht unter Schock. «Schüsse bei einer Chanukka-Veranstaltung», schrieb die jüdische Organisation Australian Jewish Association auf X. «Wir haben so oft davor gewarnt, dass es so kommen würde.»

Erste Reaktionen aus Israel

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog spricht von einem Anschlag auf die jüdische Gemeinde: «In genau diesen Momenten sind unsere Schwestern und Brüder in Sydney von abscheulichen Terroristen angegriffen worden.»

Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 ist eine weltweite Welle von Antisemitismus zu beobachten. Darunter Angriffe auf Juden und Synagogen, bei der Israel-Kritik teils in Hass gegen Juden umschlägt.

Der Angriff und ein mutiger Held

Videos in den sozialen Medien zeigen dramatische Szenen am Tatort. Eines zeigt einen Schützen, der von einer nahegelegenen Brücke aus feuert. Zu sehen sind auf den Videos auch Menschen, die in Panik vom Tatort fliehen.

Ein Video zeigt einen Passanten, der während des Anschlags einen der zwei Schützen überrascht und entwaffnet. Zu sehen ist, wie der Mann dem Angreifer zunächst von hinten auf den Rücken springt.

Nach einem kurzen Gerangel nimmt er ihm das Gewehr ab. Der mutmassliche Täter, der zuvor noch mit dem Gewehr geschossen hatte, kann jedoch hinkend entkommen. In australischen Medien wird der Passant als «Held» gefeiert.

Ein anderes im Netz kursierendes Video zeigt Verletzte und mutmasslich Tote auf einer Wiese liegend. Einige Menschen scheinen behandelt oder wiederbelebt zu werden.

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