Das Startup Akina hat eine Software entwickelt, mit der Patienten für die Übungen zu Hause angeleitet und motiviert werden.
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Mit Akina macht therapeutisches Training zuhause Spass. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die KI-Software Akina leitet die Patienten beim therapeutischen Training zuhause an.
  • Wegen fehlender Motivation und Anleitung macht 80 Prozent der Patienten die Übungen nicht.
  • Akina wird von Ärzten verschrieben und über die Krankenkasse abgerechnet.
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Bei vielen Erkrankungen oder Verletzungen des Bewegungsapparates wird Physiotherapie verordnet. Ein grosser Teil dieser Therapie findet jedoch nicht in der Physiotherapiepraxis an sich statt, sondern sollte vom Patienten selbstständig zuhause ausgeführt werden.

Leider wird die verordnete Physiotherapie zuhause aber nicht oder nur unvollständig umgesetzt: Ganze 80 Prozent der Patienten scheitern aufgrund mangelnder Motivation und fehlender Anleitung. Diese Versorgungslücke verursacht vermeidbare Mehrkosten von geschätzten vier Milliarden Schweizer Franken jährlich in unserem Gesundheitswesen.

So funktioniert Akina.

Akina möchte dem entgegenwirken: Mit ihrer Software Anwendung werden Patienten beim Training zuhause unterstützt und Therapeuten wird die Möglichkeit gegeben, mit ihren Patienten im Dialog zu bleiben – auch über die Praxis hinaus. Das therapeutische Training wird dadurch effektiver und effizienter.

Wie funktioniert die Software?

Bei Akina wird das Beste aus KI-gestützter Bewegungserkennung mit einer echten menschlichen Verbindung auf der anderen Seite kombiniert. Die Software beinhaltet wissenschaftlich erprobte Therapiepläne für verschiedene Indikationen, welche Patienten zuhause als Teil ihrer Physiotherapie umsetzen können.

Sie werden durch eine interaktive Plattform beim Ausführen der Übungen angeleitet und erhalten bereits während des Trainings Feedback in Echtzeit. Man kann sich das so vorstellen, als ob ein Youtube-Tutorial auf einen reagiert.

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Die beiden Gründer von Akina: Florian Haufe (links) und Michele Xiloyannis. - zVg

Um die Therapie noch weiter zu optimieren, evaluieren qualifizierte Physiotherapeuten das Training asynchron auf Basis eines KI-generierten Berichts und passen dann den Therapieplan gegebenenfalls weiter auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten an und geben ihm Feedback und zusätzliche Anleitung. Das aktive Training mit Akina wird zusätzlich mit wissenswerten Inhalten und achtsamkeitsbasierten Meditationen ergänzt, um eine ganzheitliche und nachhaltige Rehabilitation zu gewährleisten.

Nicht nur Patienten, sondern auch Physiotherapeuten profitieren von Akina. Die auf RTM (therapeutische Fernüberwachung) basierende Software unterstützt die Genauigkeit der Pflegeplanung, stärkt die Therapeuten-Patienten-Beziehung und steigert die Praxiseinnahmen!

Das Gründer-Duo hat grosse Vision fürs Gesundheitswesen

Das MedTech Startup und Spin-off der ETH Zürich wurde von Dr. Michele Xiloyannis und Dr. Florian Haufe im Jahr 2021 gegründet. Kennengelernt haben sich die beiden an der ETH Zürich, wo sie im Bereich der medizinischen Robotik mit neurologischen Patienten geforscht haben. Während dieser Arbeit haben sie entscheidende Lücken in der Physiotherapie und Rehabilitation festgestellt, die sie mit Akina schliessen wollten.

Die beiden verbindet nicht nur ihren Hintergrund in medizinischer Robotik und ihr grosses Interesse an Sport. Sie möchten ausserdem mit Akina gemeinsam die Zukunft der KI-unterstützten Physiotherapie gestalten.

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