Schweizer Technologie: Ein Programm zeigt, wie Technikförderung geht
Früh den Funken für Technik zünden – das gelingt im Thurgau mit einer starken Initiative.

Das Wichtigste in Kürze
- Früh den Funken für Technik zünden – das gelingt im Thurgau mit einer starken Initiative.
- Ein Robotik- und Technologielabor macht Hightech greifbar.
- Ziel ist ein nachhaltiger Kreislauf zwischen Schulen, Ausbildung und Industrie.
In Arbon wird seit einigen Jahren mit viel Energie daran gearbeitet, jungen Menschen den Zugang zu Technik zu erleichtern. Das jüngste Talentprogramm, das im Sommer startete, zeigt wie konsequent hier auf langfristige Nachwuchsförderung gesetzt wird.
Im Mittelpunkt steht ein Robotik- und Technologielabor, das von der Firma Birdypol aufgebaut wurde und heute als Treffpunkt für technikbegeisterte Kinder, Lernende und Studierende dient. Das Angebot ist breit: Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe erhalten über kurze Ateliers und Projekttage erste Einblicke in Robotik oder 3D-Technologien. Jugendliche in der Lehre können an längeren Programmen teilnehmen, in denen sie interdisziplinäre Projekte entwickeln und präsentieren. Auch Diplomarbeiten und Studienprojekte werden begleitet.
Der Kern des Ansatzes: Technik begreifbar machen. Im Labor stehen Geräte, die man sonst vor allem aus Industriehallen oder Hochschulinstituten kennt – darunter Industrieroboter, autonome Transportsysteme oder moderne Messtechnik. Wer hier lernt, arbeitet mit realen Tools und echten Problemstellungen. Diese Praxisnähe ist ein entscheidender Faktor, um junge Talente dauerhaft für technische Berufe zu gewinnen.
Unternehmen und Verband spannen zusammen
Getragen wird das Engagement von mehreren regionalen Unternehmen sowie von der Sektion Thurgau des Berufsverbandes Swiss Engineering. Für Martin Messerli, von Swiss Engineering braucht es genau solche Orte, um den Nachwuchs langfristig zu sichern: «Der Grundstein für technische Berufe wird viel früher gelegt, als viele denken. Wir müssen schon in der Primarschule Neugier und Begeisterung schaffen.» Das Labor in Arbon zeige eindrücklich, wie gut das funktionieren könne.
Messerli sieht in diesem Ausbildungsökosystem einen Baustein für die Zukunft des Werkplatzes Schweiz. Gerade in Ingenieur- und Technikberufen fehlen heute vielerorts qualifizierte Fachkräfte. Formate wie jene in Arbon könnten deshalb nicht nur regional, sondern schweizweit Wirkung entfalten. Auch im künftigen «Future Skills Hub Thurgau» soll das Labor eine wichtige Rolle spielen – als Bindeglied zwischen schulischer Bildung und Industriepraxis.
Dass ein solches Engagement nicht als einmalige Aktion gedacht ist, sondern als langfristiger Prozess, zeigt der Blick auf die vergangenen Jahre: Mehrere Durchgänge technischer Talentprogramme wurden bereits durchgeführt, immer mit dem Ziel, Jugendlichen Orientierung und echte Erfahrungen zu bieten. Die Details einzelner Lehrgänge stehen dabei nicht im Vordergrund. Wichtiger ist das stetig wachsende Netzwerk aus Betrieben, Schulen und Verbänden, das junge Menschen Schritt für Schritt an die Technik heranführt. Damit entsteht in Arbon ein Modell, das zeigt, wie regionale Zusammenarbeit aussehen kann, wenn das gemeinsame Ziel klar ist: mehr junge Menschen für eine technische Zukunft begeistern.













