Schweizer Technologie: Smarte Socke für Diabetiker

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Zürich,

Eine Zürcher Hightech-Socke soll Diabetikern das Gefühl in den Füssen zurückgeben – und Schmerzmittel überflüssig machen.

Symbolbild Schweizer Technologie
Die intelligente Socke stellt verlorene Empfindungen an der Fusssohle wieder her. - M. Büchel / ETH Zürich

Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende des Spin-offs Mynerva der Uni Zürich entwickeln eine smarte Socke bei Diabetes.
  • Sensoren und Elektroden übertragen Signale an gesunde Nerven.
  • Die Socke «Leia» könnte ab 2027 auf den Markt kommen.

Forscher des Spin-offs Mynerva der Universität Zürich haben die smarte Socke «Leia» zur Behandlung der Diabetes-Erkrankung Neuropathie entwickelt. Die Nervenkrankheit wird durch erhöhte Zuckerwerte ausgelöst, wobei sie Nerven und die sie versorgenden Blutgefässe schädigt. Besonders betroffen ist der Wadennerv, der Empfindungen von der Fusssohle zum Gehirn überträgt.

Ausser Problemen beim Gehen führt das Krankheitsgeschehen zu Druckstellen an den Füssen der Betroffenen. Die daraus resultierenden Geschwüre und Wunden werden oft erst spät bemerkt. Im schlimmsten Fall kann dies zu schweren Infektionen führen, die eine Amputation erforderlich machen. Genau hier sollen die neuen Hightech-Socken gegensteuern.

«Leia» stellt die Empfindlichkeit der Fusssohlen künstlich wieder her. Unsichtbare Drucksensoren an der Sohle der Socke erstellen beim Gehen eine Karte der Druckverteilung. Ein kleiner Computer im Schaft der Socke wandelt diese Infos in elektrische Signale um. Eingenähte Elektroden übertragen die Signale direkt an gesunde Teile der Nerven und umgehen so die beschädigten Nervenabschnitte.

Das Gehirn, so die Wissenschaftler, gewinnt folglich wieder die Kontrolle über das Gehen, kann also auch Taumelbewegungen korrigieren, sodass Stürze vermieden werden. Zudem bemerkt der Besitzer in einem frühen Stadium Verletzungen an den Füssen, sodass diese frühzeitig behandelt werden können, heisst es von Mynerva.

Ersatz für Schmerzmittel

Mithilfe künstlicher Intelligenz passt das System die Stimulation der Nerven an den Träger und die äusseren Bedingungen individuell an. Dank dieser Feinabstimmung wird die Behandlung auf die spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten zugeschnitten und lindert zudem die mit Neuropathie verbundenen Schmerzen, so die Experten.

Durch die Stimulation bestimmter Nervenstränge schüttet der Körper Botenstoffe aus, die die Schmerzübertragung hemmen. Die Socke hat das Potenzial, die herkömmliche Behandlungsmethode mit starken Schmerzmitteln zu ersetzen. «Viele Betroffene wünschen sich eine Alternative, die keine Nebenwirkungen oder Abhängigkeit verursacht», sagt Mynerva-CEO Greta Preatoni.

Im Juni vergangenen Jahres gewann sie den «Grand Prize» beim Venture Award, der die Kosten für Patentanmeldungen und die Zulassung durch die US-amerikanische Food and Drug Administration abdeckt. Verläuft alles reibungslos, wird die intelligente Socke 2027 auf dem US-Markt kommen. Andere Länder sollen schnell folgen.

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