Pleite von First Brands stellt UBS-Fonds vor Herausforderungen
Ein UBS-Fonds steckt zu 30 Prozent im Insolvenzfall der First Brands Group. Die Bank ist nun mit erheblichen Verlusten und Unsicherheiten konfrontiert.

Die Insolvenz des US-amerikanischen Autozulieferers und Ersatzteileherstellers First Brands Group schlägt hohe Wellen bis in die Schweiz. So hat der UBS-Fonds O’Connor laut der «Financial Times» 30 Prozent seines Portfolios in dem Unternehmen gebunden.
9,1 Prozent der Position stammen demnach aus direkten Forderungen, 21,4 Prozent aus indirekten. Insgesamt belaufe sich das Exposure von UBS auf über 500 Millionen US-Dollar, verteilt auf diverse Fonds der Investmenttochter, so «Bloomberg».
Die Schulden von First Brands basierten demnach auf komplexen, teils ausserbilanziellen Finanzierungen, deren Einfluss auf Investoren nun untersucht werde. Neben der UBS seien laut dem Portal «Investing» auch weitere grosse Finanzakteure wie Blackstone betroffen.
First Brands als Greensill 2.0?
Die Gruppe hatte Insolvenz in Eigenverwaltung nach Chapter 11 beantragt, nachdem eine Refinanzierung über 6 Milliarden US-Dollar gescheitert war. Die UBS sei unter den grössten ungesicherten Gläubigern, O’Connor werde derzeit an Cantor Fitzgerald verkauft, so «Swissinfo».

Die Krise durch den Autozulieferer erinnert an den CS-Greensill-Skandal vor fünf Jahren und trifft UBS in einer empfindlichen Phase. Der Vorgang rücke das Risiko von Rechnungsausfallfinanzierungen laut «Finews» erneut in den Fokus, so die Experten.
O’Connor habe zudem in die Fintech-Plattform Raistone investiert, die eng mit First Brands verbunden sei. Die Unsicherheit um Raistone verschärfe die Situation für den UBS-Fonds gemäss «Swissinfo» entsprechend weiter.