Perrier bleibt vorerst ein «natürliches Mineralwasser»
Ein französisches Gericht erlaubt Nestlé, Perrier weiterhin als «natürliches Mineralwasser» zu verkaufen. Verbraucherschützer blitzten mit ihrem Eilantrag ab.

Das Pariser Gericht Nanterre hat am Montag einen Eilantrag gegen den Nestlé-Konzern abgewiesen. Damit kann Perrier in Frankreich weiterhin als «natürliches Mineralwasser» verkauft werden, berichtet die Nachrichtenagentur «dpa».
Die Verbraucherschützer von UFC-Que Choisir hatten den Antrag gestellt. Sie wollten verhindern, dass das Wasser trotz umstrittener Aufbereitungsmethoden als «natürlich» vermarktet wird.
Das Gericht sah allerdings kein unmittelbares Gesundheitsrisiko für die Verbraucher. Es entschied gegen einen Verkaufsstopp, da keine akute Gefahr davon ausgehe.
Konsumentenschützer: EU-Regeln nicht eingehalten
Nach Angaben von UFC-Que Choisir habe Nestlé das Mineralwasser mit Aktivkohlefiltern und UV-Licht behandelt. Das widerspreche laut den Klägern den Vorgaben der Europäischen Union, wie «Keystone-SDA» berichtet.
Nestlé begrüsste den Entscheid gegen den Eilantrag. Der Konzern betonte, dass die Sicherheit des Wassers unter den gegebenen Umständen stets garantiert sei.
Fäkalbakterien in Perrier entdeckt
Das jetzige Urteil gilt nur für das Eilverfahren. Eine endgültige Klärung zur Frage, ob frühere oder derzeitige Praktiken zulässig sind, steht noch aus.

Die französische Regierung war nach Enthüllungen der Medien und einer Senatsuntersuchung bereits in die Kritik geraten. Laut dem «Deutschlandfunk» hatte die Politik sogar Veränderungen der Vorschriften diskutiert.
Auch in der Vergangenheit gab es schon Vorwürfe gegen Perrier. Inspektoren hatten nach starken Regenfällen etwa Fäkalbakterien in Wasserproben entdeckt.















