Nestlé wegen Abnehm-Mitteln unter Druck
Mit den aufkommenden GLP-1-Wirkstoffen zur Gewichtsabnahme verändert sich das Konsumverhalten. Das macht sich auch bei Nestlé bemerkbar.

Im vergangenen Jahr sind GLP-1-Medikamente immer mehr in den Fokus gerückt. Der Wirkstoff dient dem Kampf gegen die Fettleibigkeit, wie in der sogenannten «Abnehmspritze».
Menschen, welche auf den Wirkstoff zurückgreifen, haben infolge weniger Appetit auf Süsses, Fettiges, Frittiertes und Salziges. Ein Effekt, den auch der Lebensmittelriese Nestlé spürt.
Wie «Finanz und Wirtschaft» dokumentiert, reduzieren Patienten ihre Ausgaben für kohlenhydratreiche Nahrungsmittel. Sie geben wöchentlich durchschnittlich 51 Dollar (40 Franken) weniger für Getränke und Lebensmittel aus als vor der Abnehmspritze.
Nestlé liegt hinter Konkurrenz zurück
Die Daten beruhen auf einer Analyse der Ohio State University. Statt ungesunder Lebensmittel erwerben die Patienten vermehrt Joghurt, Fleisch-Snacks und Früchte.

Zwar bemüht sich Nestlé, gesündere Produkte auf den Markt zu bringen. Doch alternative Nahrungsmittelkonzerne wie der Konkurrent Danone sind derzeit besser aufgestellt.
So verzeichnet Danone einen zweistelligen Wachstum bei Joghurts. Der Absatz proteinangereicherter Produkte hat sich innerhalb von vier Jahren verdoppelt.
Spezielle Produkte für GLP-1-Nutzer
Während Danones Aktienkurs seit Anfang 2023 um über 50 Prozent stieg, fiel Nestlés um rund ein Viertel. Der Konzernriese betont derweil, «die Bedürfnisse von GLP-1-Benutzern» anzusprechen.
Nestlé-Manager Tom Moe erklärte gemäss dem «Spiegel» bereits Mitte 2024 die Entwicklung spezieller Produkte für GLP-1-Anwender. «Der grösste Teil unserer Kategorien und unseres Umsatzes wird durch Gewichtsabnahmeprogramme nicht beeinträchtigt», betont das Unternehmen nun.
Unter diesen «grössten Teil» fällt beispielsweise Tiernahrung (20 Prozent des Umsatzes). Auch Kaffee oder Säuglingsnahrung gehören zu den Hauptartikeln des Lebensmittelkonzerns.
















