Nestlé-Mineralwasser: Unerlaubte Filtermethoden bei Perrier
Nestlé setzte beim Mineralwasser Perrier jahrelang unerlaubte Filtermethoden ein. Der Skandal wirft Fragen zu Verbraucherschutz auf.

Nestlé verwendete bei Perrier Filter, die für natürliches Mineralwasser nicht erlaubt sind, wie eine Untersuchungskommission des französischen Senats feststellt. Die Produkte wurden trotzdem als «natürliches Mineralwasser» verkauft, berichtet «Tagesschau».
Laut Kommission tranken Konsumenten in Wahrheit aufbereitetes Getränkewasser statt echtes Mineralwasser. Besonders brisant: Perrier gilt als der «Champagner» unter den Mineralwassern und wurde entsprechend teuer verkauft.
Verbrauchertäuschung und staatliche Vertuschung
Die französische Regierung steht ebenfalls in der Kritik. Laut «SRF» wirft der Senat den Behörden Vertuschung vor, um Nestlé zu schützen.
Seit Jahren seien Berichte manipuliert und Whistleblower ignoriert worden, so der Bericht. Die Filter wurden eingesetzt, um Rückstände aus der Landwirtschaft wie Pestizide zu entfernen.

Die Quelle in Vergèze, wo Perrier seit über 120 Jahren abgefüllt wird, könnte den Status «natürliches Mineralwasser» verlieren. Gewerkschaften fürchten um rund 1000 Arbeitsplätze, wie «Tagesschau» berichtet.
Die französische Justiz prüft nun strafrechtliche Schritte gegen Nestlé. Die Behörden haben Nestlé ein Ultimatum gesetzt, die Filter zu entfernen, wie die «Börsen-Zeitung» berichtet.
Nestlé Mineralwasser: Milliardenschaden und Vertrauensverlust
Der Skandal könnte Nestlé Waters laut Untersuchungsbericht mindestens 595 Millionen Euro (558 Millionen Franken) eingebracht haben. Die Verkäufe von Perrier sind in Frankreich bereits stark eingebrochen.
Ob Nestlé das Vertrauen der Verbraucher zurückgewinnen kann, bleibt offen. Die Affäre betrifft neben Perrier auch weitere bekannte Nestlé-Marken wie Vittel und Contrex.