Norwegen blockiert Verkauf von Bergen Engines an TMH
Für 150 Millionen Euro will der russische Konzern TMH den norwegischen Schiffsmotorenhersteller Bergen Engines kaufen. Norwegen will nun dies blockieren.

Das Wichtigste in Kürze
- TMC will den norwegischen Schiffsmotorenhersteller Bergen Engines kaufen.
- TMC ist ein russischer Bahnindustrie-Konzern.
- Aus Gründen der nationalen Sicherheit blockiert die norwegische Regierung den Verkauf.
Norwegens Regierung will den Verkauf eines Schiffsmotorenherstellers an einen Konzern mit Sitz in Russland aus Gründen der nationalen Sicherheit verhindern.
Zwei Wochen nach der Ankündigung einer gründlichen Prüfung teilte das Justiz- und Sicherheitsministerium in Oslo am Dienstag mit: Es sei «absolut notwendig», die Übernahme von Bergen Engines durch die TMH Gruppe zu blockieren. Bergen Engines wartet die Triebwerke von Schiffen der norwegischen Marine.
«Wir haben jetzt genug Informationen um daraus zu schliessen, dass es absolut notwendig ist, den Verkauf zu verhindern. Denn das Unternehmen wird von einem Staat kontrolliert, mit dem wir keine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Sicherheit haben.» Das erklärte Ministerin Monica Maeland.

Die von Bergen Engines genutzte Technologie und die Maschinen, die das Unternehmen herstellt, seien «von grosser militärischer Bedeutung für Russland». Die Übernahme von Bergen Engines würde Russlands militärische Fähigkeiten so stärken, dass dies klar den Interessen Norwegens entgegenstehe. Norwegen ist Mitglied der Nato.
Verkaufsangebot von rund 150 Millionen Euro an die TMH
Bergen Engines gehört seit 1999 dem Grossmotorenhersteller Rolls-Royce Power Systems (RRPS) in Friedrichshafen, Teil der britischen Rolls-Royce-Gruppe. Sie hatte Anfang Februar angekündigt, Bergen Engines für rund 150 Millionen Euro an die TMH Gruppe zu verkaufen.
TMH ist ein russischer Bahnindustrie-Konzern mit rund 100'000 Beschäftigten und Geschäftsstellen in 25 Ländern. Bergen Engines beschäftigt rund 950 Menschen und machte 2019 einen Umsatz von knapp 280 Millionen Euro.
Russland hatte bereits bei der Ankündigung einer eingehenden Prüfung des Verkaufs an TMH verärgert reagiert. Die TMH Gruppe erklärte am Dienstag, sie sei «sehr enttäuscht». Der Konzern werde nun alle Folgen prüfen, die die Entscheidung der norwegischen Regierung nach sich zieht.