Mit einem starken ersten Quartal überrascht Nestlé viele Experten. Der weltweit grösste Nahrungsmittelhersteller legt so stark zu wie zuletzt 2011.
Nestlé
Das Logo von Nestlé. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstag hat Nestlé seine Ergebnisse zum ersten Quartal 2021 präsentiert.
  • Der Konzern schaffte in den ersten drei Monaten ein organisches Wachstum von 7,7 Prozent.
  • Dies war zuletzt vor fast zehn Jahren der Fall.

Nestlé hat zum Jahresauftakt den Turbo gezündet: Mit einem organischen Wachstum von 7,7 Prozent hat der Konzern so stark zugelegt wie seit bald 10 Jahren nicht mehr. Damit rücken die mittelfristigen Wachstumsziele mehr als nur in Griffnähe.

Alleine die verkauften Mengen stiegen von Januar bis März um 6,4 Prozent, wie Nestlé am Donnerstag mitteilte. Das ist der höchste Wachstumsbeitrag seit mindestens 20 Jahren. Preiserhöhungen steuerten 1,2 Prozent zum Wachstum bei.

Nestlé überrascht

Mit den Zahlen übertraf Nestlé sogar die kühnsten Erwartungen aus der Finanzgemeinde. An der Börse gab es Applaus: Die Nestlé-Aktie gewann am Morgen um über 3 Prozent.

Insgesamt setzte der Hersteller von Cailler-Schokolade, Nespresso-Kaffee und Purina-Tierfutter in der Periode von Januar bis März 21,1 Milliarden Franken um. Das ist ein Plus von 1,3 Prozent. Diese Wachstumszahl ist für Anleger allerdings zweitrangig, da sie auch durch Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen beeinflusst wird.

Nestlé
Nestlé gehört zu den bekanntesten Marken der Welt. - Keystone

Das starke organische Wachstum ist umso bemerkenswerter, wenn man die hohen Vergleichszahlen aus dem Vorjahr berücksichtigt: Denn vor einem Jahr hatten Hamsterkäufe in den Industrieländern im Zuge der Corona-Pandemie die Umsätze kräftig angetrieben. Zudem zählte das Quartal auch einen Arbeitstag mehr.

Höchstes Quartalswachstum seit 2011

Insgesamt legte Nestlé in den ersten drei Monaten 2021 organisch so schnell zu wie letztmals im Schlussquartal 2011 (8,4 Prozent). Danach hatte sich das Wachstum allerdings fortlaufend verlangsamt: Von noch 7,5 Prozent im Gesamtjahr 2011 bis auf 2,4 Prozent im Jahr 2017.

Nun ist Nestlé auf Kurs, sein für nächstes Jahr in Aussicht gestelltes mittelfristige Ziel bereits in diesem Jahr zu erreichen. Abgestrebt wird ein mittleres einstelliges Wachstum, sprich mindestens 4 Prozent.

Die Vorgabe für das Gesamtjahr lautet zwar lediglich auf eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (+3,6 Prozent). Doch Analysten halten dieses Ziel mit den starken Quartalszahlen nun zunehmend für tiefgestapelt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

WechselkursSchokoladeNespressoFrankenKaffeeCoronavirusAktieNestlé