Nestlé möchte zunehmend auf Alternativen zu Palmöl zurückgreifen. Doch ganz zu funktionieren scheint das Vorhaben dann doch nicht.
Palmöl
Palmölfrüchte in Indonesien: Nestlé setzt auch weiterhin auf den Rohstoff (Symbolbild). - keystone

Nestlé sucht laut Finanzchef François-Xavier Roger nach Alternativen zu Palmöl. So probiere das Unternehmen beispielsweise aus, ob man das Palmöl teils durch Mangoöl oder bestimmte Algensorten ersetzen könne.

Auch lebensmitteltechnische Verfahren wie zum Beispiel die sogenannte Präzisionsfermentierung werden bei Nestlé getestet, um Palmöl zu ersetzen, wie Roger am Donnerstag an einer Veranstaltung sagte. «Es gibt nicht eine einzige Lösung, wir müssen mehrere Alternativen nutzen», sagte er.

Gleichzeitig hält der Konzern aber an der Verwendung des Rohstoffs Palmöl fest, wie Roger betonte. Denn das Problem bei den Alternativen sei die Verwendung im grossen Stil. «Alternativen sind nicht in sehr grossem Massstab skalierbar», erklärte er.

Nestlé will Absatz von gesünderen Produkten erhöhen

Nestlé will den Umsatz mit sogenannt nährstoffreicheren Produkten bis 2030 um 20 bis 25 Milliarden Franken erhöhen. Als Basisjahr zum Vergleich gilt laut einer Mitteilung vom Donnerstag 2022. Die neuen Ziele entsprechen einer Steigerung um rund 50 Prozent.

Diese Ziele beziehen sich laut Mitteilung auf Produkte mit einem Health Star Rating von 3,5 und höher. Das Health Star Rating ist eine von der australischen Regierung entwickelte Initiative, die den Gehalt von Energie (gemessen in Kilojoules), gesättigten Fettsäuren, Zucker, Salz sowie Ballaststoffen von Lebensmitteln auflistet und ihnen anhand dieses Nährwertprofils eine Bewertung zwischen 1 und 5 Sternen zuweist.

Ausgenommen von den Zielen sind laut Mitteilung das Tierfutter-Sortiment, das rund 19 Prozent des Nestlé-Umsatzes ausmacht, sowie Säuglingsnahrung. 2022 wiesen laut Nestlés Firmenwebseite 37 Prozent der verkauften Produkte (ohne Tierfutter) ein Health Star Rating von 3,5 und höher auf.

Weiter will Nestlé die Kalorienzahl von auf Kinder abzielenden Süsswaren und Glacés auf 110 Kilokalorien beschränken. Zudem würden bei Packungen mit mehreren Portionen genaue Angaben zu den Portionengrössen eingeführt, zumindest in den Ländern, die dies zuliessen. Den Start macht ab nächstem Frühling Grossbritannien, die vollständige Einführung soll dann innerhalb der nächsten drei Jahre folgen.

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