Nestlé krempelt schwächelndes China-Geschäft und Vitamin-Sparte um

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Vevey,

Die Wachstumsschwäche in China zwingt Nestlé zu drastischen Massnahmen. Der Nahrungsmittelriese will das Führungsteam umbauen.

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Nestlé zieht das Tempo bei Geschmackstests seiner Produkte an, wie Konzernchef Laurent Freixe mitteilt. (Archivbild) - keystone

Der Nahrungsmittelriese Nestlé hat genug von der Wachstumsschwäche in China: Nachdem dort das Wachstum in der ersten Jahreshälfte regelrecht zusammengebrochen ist, will Nestlé das Führungsteam umbauen. Für die Besserungen gibt sich der Konzern ein Jahr Zeit.

Das Wachstum in Greater China ging in der ersten Jahreshälfte um 4,2 Prozent zurück. Nach einem Plus von 1,7 Prozent im ersten Quartal verschlechterte sich damit die Lage rasant im zweiten Quartal – was das organische Gruppenwachstum um 0,7 Prozentpunkte schmälerte sowie das Mengenwachstum um 0,4 Prozentpunkte.

Nun dürften im Führungsteam im Reich der Mitte Köpfe rollen: Nestlé unternimmt wesentliche Schritte, um die Leistung zu verbessern, einschliesslich Veränderungen bei den Führungskräften. Die Massnahmen würden das Wachstum bis zu einem Jahr lang beeinträchtigen.

In den letzten Jahren habe Nestlé das Geschäft in China durch die Ausweitung des Vertriebs ausgebaut. Dieses Modell stehe mit der schwächeren Konsumnachfrage und dem deflationären Umfeld vor Herausforderungen.

Zukunftsaussichten trotz Rückschlägen positiv

Zu konkreten Massnahmen hält sich der Konzern in der Mitteilung allerdings bedeckt: Es hiess lediglich, man wolle das «Wertversprechen» stärken. Auf Nachfrage sagte Nestlé-Chef Laurent Freixe an einer Telefonkonferenz mit Journalisten: «Wir wollen in China tiefer in den Markt hinein. Wir bauen den Vertrieb aus und wollen mehr in die Marken investieren.» Zudem zeigte er sich zuversichtlich für Chinas Langzeitpotenzial.

Eine weitere Baustelle hat Nestlé im Geschäft mit Vitaminen. Diese will Laurent Freixe erneut anpacken, nachdem diese bereits sein Vorgänger Mark Schneider an die Hand genommen hatte.

Das Wachstum in der übergeordneten Sparte Nestlé Health Science hatte sich bereits im ersten Jahresviertel auf 4,2 Prozent verlangsamt, im gesamten ersten Halbjahr stand dann nur noch ein Plus von 3,4 Prozent zu Buche.

Nun soll das Geschäft mit Vitaminen, Mineralstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln (VMS) auf Premium-Marken wie Garden of Life, Solgar und Pure Encapsulations ausgerichtet werden. Die Mainstream-Marken wie dagegen werden einer strategischen Überprüfung unterzogen – sie könnten also verkauft werden.

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