Nestlé darf Perrier-Mineral in Frankreich vorerst weiter verkaufen

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Frankreich,

Nestlé darf in Frankreich weiterhin sein Perrier als natürliches Mineralwasser verkaufen, trotz Vorwürfen unzulässiger Aufbereitungsverfahren.

Perrier-Mineralwasser
Das Urteil bestätigte, «dass die Lebensmittelsicherheit von Perrier-Mineralwasser stets gewährleistet war». (Archivbild) - keystone

Nestlé darf Perrier in Frankreich vorerst weiterhin als «natürliches Mineralwasser» verkaufen. Ein Gericht in Nanterre hat einen von Konsumentenschützern beantragten vorübergehenden Verkaufsstopp abgelehnt.

Mit dem Urteil, das der Nachrichtenagentur AWP vorliegt, wurden sämtliche Klagen von UFC-Que Choisir zurückgewiesen. Ein Gesundheitsrisiko für Konsumenten konnte nicht in dem für einen Eilantrag erforderlichen Masse bewiesen werden, hiess es. Es sei kein «unmittelbarer Schaden» nachgewiesen worden.

Ausserdem verurteilte das Gericht den Verband zur Übernahme der Kosten. UFC-Que Choisir muss 5000 Euro an Nestlé Waters und zwei Tochtergesellschaften zahlen – darunter diejenige, welche die Perrier-Produktionsstätte in Vergèze im Département Gard betreibt.

Klage gegen angeblich unzulässige Aufbereitung

Die Konsumentenschutzorganisation UFC-Que Choisir wollte Nestlé in einem Eilantrag untersagen lassen, Perrier wegen angeblich unzulässiger Aufbereitungsverfahren weiter als «natürliches Mineralwasser» zu vertreiben.

Es ging um den Vorwurf, das Wasser sei mit Verfahren behandelt worden, die EU-Regeln widersprechen. Nestlé hatte stets erklärt, man habe unter Aufsicht gearbeitet und die Sicherheit sei nie gefährdet gewesen.

Der Schweizer Lebensmittelriese begrüsste den Entscheid des Gerichts, alle Forderungen von UFC-Que Choisir in diesem Fall zurückzuweisen.

Das Urteil bestätigte, «dass die Lebensmittelsicherheit von Perrier-Mineralwasser stets gewährleistet war und dass Perrier-Mineralwasser unter den gegebenen Umständen weiterhin verkauft werden kann», hiess es von Nestlé auf AWP-Anfrage am Dienstagabend.

Keine endgültige rechtliche Klärung

Bei dem Entscheid handelt es sich allerdings nicht um ein Hauptverfahren, sondern um eine Eilentscheidung, bei der es um vorläufige Massnahmen wie einen Vertriebsstopp ging. Die endgültige rechtliche Klärung der Zulässigkeit der Bearbeitungsverfahren steht weiterhin aus.

UFC-Que Choisir hatte eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Nanterre gegen Nestlé Waters und verschiedene in den Skandal mutmasslich verwickelte Akteure eingereicht. «Die Klage wird noch geprüft», so UFC-Que Choisir.

Der Streit ist Teil eines grösseren Skandals um Nestlé Waters, nachdem Anfang 2024 in Frankreich der Einsatz verbotener Filter- und UV-Technik bekannt geworden war. Der Konzern zahlte eine Strafe von zwei Millionen Euro, um eine Verfahren zu vermeiden. Eine Senatsuntersuchung sprach später auch von Vertuschung durch Regierungsstellen.

Hinter dem Streit steht ein bedeutender Markt. Perrier stammt aus einer Quelle in Vergèze im Süden Frankreichs zwischen Montpellier und Nîmes, die seit über 120 Jahren angezapft wird. Beschäftigt sind dort rund 1000 Personen.

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