Die Agentur Moody's reduziert nach den Vorfällen um die Greensill-Fonds und dem Milliarden-Verlust des Archegos-Hedgefonds das Rating der Credit Suisse.
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Das Hauptquartier der Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ratingagentur Moody's senkt ihre Bewertung der Credit Suisse deutlich.
  • Die CS wird neu statt als «Aa3» mit «A1» gelistet.
  • Grund seien die Vorfälle um die Greensill-Fonds und den Verlust des Archegos-Hedgefonds.

Das Rating für vorrangige unbesicherte Verbindlichkeiten und Einlagen der Credit Suisse AG sinkt um eine Stufe. Zuvor wurde die Schweizer Bank mit dem Rating «Aa3» bewertet, nun nur noch mit «A1». Zahlreiche weitere Bewertungen werden ebenfalls gesenkt.

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Das Logo der US-Agentur für Rating Moody's Corporation am Gebäude des New Yorker Büros. - Keystone

Ganz überraschend kommt der Schritt nicht. Bereits Ende März hatte die Agentur nach Bekanntwerden der beiden Vorkommnisse den Ausblick auf «Negativ» gesenkt. Nach der Senkung wird der Ausblick nun wieder auf «stabil» angepasst, wie Moody's am Dienstag mitteilte.

Das Rating widerspiegelt unzureichende Risikobereitschaft

Die Rückstufung der meisten CS-Ratings widerspiegelt laut der Ratingagentur unter anderem die folgende Einschätzung: Die Risikobereitschaft und das Risikobewusstsein der zweitgrössten Schweizer Bank sowie die damit verbundenen Kontrollprozesse und -rahmen seien unzureichend.

Dies zeigen die erheblichen Verluste nach der Auflösung der Aktien- und Derivatpositionen nach dem Ausfall des Hedgefonds Archegos. Zum anderen verweist Moody's auf das Gesamtrisiko, das die Gruppe in Bezug auf Greensill-Gründer Lex Greensill eingegangen sei. Dieses gipfelte in der Auflösung der «Lieferketten-Finanzierungsfonds» der CS.

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Ein US-Grossaktionär forderte einen Lohnverzicht für CS-Präsident Urs Rohner nach den potenziellen Milliardenverlusten wegen Archegos und Greensill. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Moody's erwähnt aber auch die potenzielle zusätzliche finanzielle Belastung der CS. Diese könnte aus weiteren Verlusten im Zusammenhang mit dem Abbau der Archegos-Positionen im zweiten Quartal oder den Greensill-Fonds entstehen. Und zwar entweder als Folge von Rechtsstreitigkeiten oder von aufsichtsrechtlichen Geldbussen oder Bemühungen zur Bewahrung der Reputation.

Moody's spricht in diesem Zusammenhang etwa von möglichen Kundenabwanderungen oder Reputationsschäden. Diese könnten sich negativ auf das Kerngeschäft der Bank im Bereich Asset und Wealth Management sowie auf das Investment-Banking-Geschäft auswirken.

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