Julius Bär verzeichnet erneute Millionen-Abschreibungen
Julius Bär muss weitere 149 Millionen Franken abschreiben. Die Schweizer Privatbank kämpft weiter mit Altlasten im Kreditgeschäft.

Die Privatbank Julius Bär hat ihre monatelange Überprüfung des Kreditbestands offiziell beendet. Dabei entstanden der Bank zusätzliche Wertberichtigungen in Höhe von 149 Millionen Schweizer Franken, die das Institut nun vollständig abschreiben muss.
Das Management betont die strategische Herangehensweise bei dieser finanziellen Bereinigung in einer Pressemitteilung: «Vergleichbar mit dem nahezu abgeschlossenen Abbau des Private-Debt-Kreditportfolios wird dieser Prozess in geordneter und disziplinierter Weise durchgeführt.»
Die betroffenen Kreditpositionen konzentrieren sich primär auf renditegenerierende Immobilienfinanzierungen. Das Gesamtvolumen der problematischen Kredite im Wohn- und Gewerbeimmobilienbereich beträgt 700 Millionen Franken, so «Marketscreener».
Altgeschäfte belasten Julius Bär noch immer
Julius Bär sieht sich weiterhin mit den Nachwirkungen früherer Kreditentscheidungen konfrontiert. 2024 musste das Institut laut «Die Presse» Netto-Kreditverluste von 606 Millionen Franken verkraften, die grösstenteils auf das Signa-Debakel zurückzuführen waren.
Die Verbindung zur gescheiterten Immobiliengruppe des österreichischen Investors René Benko belastete Julius Bär aussergewöhnlich stark.

Diese Serie von Kreditausfällen verdeutlicht die Risiken im Immobilienfinanzierungsgeschäft der Bank. Die aktuellen Abschreibungen zeigen, dass die Aufarbeitung problematischer Altlasten noch nicht vollständig abgeschlossen ist.
Geschäftsentwicklung zwischen Fortschritten und Rückschlägen
Trotz der erheblichen Kreditbelastungen gelang es Julius Bär, die Bruttomarge stabil zu halten. In den ersten zehn Monaten 2025 blieb diese laut «Swissinfo» mit 83 Basispunkten unverändert zum Gesamtjahr 2024.
Die eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen zeigen erste positive Effekte im Geschäftsverlauf. Das adjustierte Kosten-Ertrags-Verhältnis liegt bei 66 Prozent, verglichen mit 71 Prozent im Vorjahr.
Das Management prognostiziert dennoch einen Rückgang des Konzerngewinns für das laufende Jahr. Der IFRS-Konzerngewinn 2025 wird voraussichtlich unter den 1,02 Milliarden Franken des Vorjahres liegen.












