Privatbank Julius Bär wegen Signa-Klage unter Druck?
Im Fall Benko fordert die Signa von Julius Bär wohl 62 Millionen Euro zurück. Die Bank weist Vorwürfe eines Geldkarussells und Bilanzschönung vehement zurück.

Die Zürcher Privatbank Julius Bär gerät durch eine Klage der insolventen Signa Prime unter Druck. Die Anfechtungsklage fordere laut «NZZ» umgerechnet rund 58 Millionen Franken zurück, die in den Monaten vor der Insolvenz geflossen seien.
Laut Klage hätten die Schweizer als Teil eines «Geldkarussells» fungiert, in dem Signa-Prime-Überweisungen zu unklaren Zwecken genutzt worden seien. Dabei ging es offenbar um eine Transaktion von 60 Millionen Euro, die über ein Signa-Konto bei Julius Bär lief.
Enge Verbindungen und schwere Vorwürfe
Erhebliche Brisanz liege in der angeblichen Verbindung zwischen dem ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten Romeo Lacher und René Benko. Benko soll direkten Zugang zu Lacher gehabt haben, der ihm Kredite bei Julius Bär erleichtert habe.
Die Klageschrift beschreibt laut «NZZ», wie die Bank angeblich an einer Bilanzschönung mitgewirkt habe. Ein interner Signa-Mitarbeiter habe demnach in einer E-Mail deutlich gemacht, man habe der Bank aus Rücksicht auf die Geschäftsbeziehung überwiesen.
Die Bank wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete sie als haltlos. Die Finma leitet inzwischen ein Verfahren gegen Julius Bär ein, während Lacher bereits zurückgetreten ist, so die «Krone».
Julius Bär gibt sich kämpferisch
Gläubigerbenachteiligung werde der Bank vorgeworfen, da die Zahlungen angeblich kurz vor der Insolvenz stattfanden und andere Gläubiger benachteiligt hätten. Diese Vorwürfe basieren auf der Sicht des Masseverwalters der Signa Prime, so «Inside Paradeplatz».

Der Fall bleibt juristisch spannend, da die Zürcher einen Prozess nicht ausschliessen und sich gegen die Forderungen verteidigen. Damit steht die Privatbank im Zentrum der Aufarbeitung einer der grössten Insolvenzgeschichten der österreichischen Geschichte.












