IWF: EU muss Binnenmarkt stärken
Der IWF fordert eine stärkere Integration des EU-Binnenmarkts, um Investitionen und Wachstum in der Eurozone trotz globaler Krisen zu fördern.

Der europäische Binnenmarkt muss aus Sicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) gestärkt werden, um den wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. «Die Vertiefung des EU-Binnenmarktes ist das wichtigste Instrument, das den politischen Entscheidungsträgern zur Verfügung steht, um Investitionen, Innovation und Produktivität zu steigern», heisst es in dem jährlichen IWF-Bericht zur Eurozone.
So sollten die EU-Länder wichtige Projekte wie Energieinfrastruktur und Verteidigung gemeinsam finanzieren. Dafür könnte auch Geld aus dem EU-Haushalt verwendet werden. Investitionen kämen mehreren Ländern zugute. Ausserdem würden grosse Projekte günstiger, doppelte Ausgaben würden vermieden.
Globale Handelsspannungen trüben Aussichten
Die Wirtschaft des Euroraums befinde sich einem zunehmend schwierigen globalen Umfeld mit höheren Zöllen, erhöhter handelspolitischer Unsicherheit und geopolitischen Risiken.
«Handelsspannungen und erhöhte Unsicherheit haben die Aussichten für die Inlandsnachfrage und die Exporte eingetrübt und überwiegen den erwarteten Schub durch höhere Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben», schreiben die Autoren. Darüber hinaus werde erwartet, dass die geopolitische Lage in Europa die Stimmung trübe und Investitionen und Konsum belaste.
Angesichts der verschiedenen Herausforderungen hält der IWF daher «entschlossene Massnahmen auf EU-Ebene an mehreren Fronten» für erforderlich. Angesichts der alternden Bevölkerung und eines aussenwirtschaftlich schwierigen Umfeldes müsse das Wachstum gestärkt werden. Neue Prioritäten müssten mit öffentlichen Mitteln finanziert werden, ohne dabei zu viele Schulden zu machen.