Greenpeace will mit Zöllen klimaschädliche Produkte aus der Schweiz fernhalten. Bei der Wirtschaft kommt der Vorschlag nicht gut an.
Avocados Greenpeace
Avocados benötigen viel Wasser, ehe sie reif sind. - dpa/dpa/picture-alliance
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Das Wichtigste in Kürze

  • Greenpeace will, dass die Schweiz Zölle für klimaschädliche Importware einführt.
  • Über deren Nutzen sind sich Politik und Wirtschaft uneinig.

Die EU will mehr Umweltschutz. 260 Milliarden Euro pro Jahr sollen investiert werden, damit Europa beim Klimaschutz Vorreiter wird.

Neben Investitionen will die Union auch bei den Grenzen ansetzen. Klimaschädliche Billigimporte sollen mit hohen Zöllen von Europa ferngehalten werden.

Kleider Umwelt
Billig-Kleider gelten nicht als besonders umweltfreundlich. - Keystone

Das fordert auch Greenpeace für die Schweiz. Gegenüber der «Tagesschau» sagt Klima-Experte Georg Klingler: «Es geht darum, dass wir die durch unseren Konsum verursachten Emissionen im Ausland endlich angehen.»

Greenpeace will mehr inländische Produkte

Denn immer mehr CO2 verursachen Schweizer im Ausland, indem sie Importware kaufen. Mit Öko-Zöllen würden diese Produkte teurer werden. «Der Vorteil ist aber, dass damit die klimafreundliche Produktion im Inland gestützt wird.»

In der Politik kommt der Vorschlag unterschiedlich an. Die Grünliberale Nationalrätin Kathrin Bertschy hält Klima-Zölle für «unumgänglich». Für den freisinnigen Ständerat Damian Müller geht dies zu weit. Er hält es für besser, wenn Nachhaltigkeit in Freihandelsverträgen thematisiert wird.

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Damian Müller, Ständerat FDP, hält vom Vorschlag von Greenpeace wenig. - Keystone

Auch beim Wirtschafts-Dachverband Economiesuisse kommt der Vorschlag von Greenpeace nicht gut an. Es sei nicht sinnvoll, sich mit Zöllen einzumauern, findet Geschäftsleitungsmitglied Jan Atteslander: «Das würde die Innovationskraft in Europa senken – denn unsere Unternehmen wären von der ausländischen Billig-Konkurrenz geschützt.»

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