Wir ballern immer mehr CO2 in die Luft. Doch die Politik handelt kaum. Aber Umweltschutz geht auch ohne Hilfe aus Bundesbern.
Schimpansen kommen fast ausschliesslich im Kongobecken vor: Ein Schimpansenbaby im Regenwald. Bild: WCS
Schimpansen kommen fast ausschliesslich im Kongobecken vor: Ein Schimpansenbaby im Regenwald. Bild: WCS - Community
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dieses Jahr hat der CO2-Ausstoss weltweit einen neuer Rekordwert erreicht.
  • Jeder Konsument kann etwas für die Umwelt tun. Oft sogar ohne Einbussen.

Der weltweite CO2-Ausstoss erreicht dieses Jahr einen neuen Rekordwert. Die Schweiz trägt Mitschuld. Denn die Hälfte der hier verbrauchten Energie ist Öl. Und das dürfte sich so bald nicht ändern. 

Das CO2-Gesetz von Bundesrätin Doris Leuthard wird vom Parlament aufgeweicht. So will der Nationalrat bei der CO2-Reduktion keine Inlandziele.

Als Konsumenten haben wir einen grossen Einfluss auf den CO2-Ausstoss der Schweiz. Diesen zu reduzieren, ist weniger schwierig als gedacht. Nau zeigt Möglichkeiten auf.

Wohnen

Bei Neubauten sind Ölheizungen kaum Thema. Doch noch heizen 40 Prozent der Schweizer mit Öl. Achten Sie sich beim Umzug oder Hauskauf, wie geheizt wird. Wärmepumpen sind nicht nur ökologisch, sondern auch günstiger im Unterhalt. Infos finden Sie hier. Und: Heizen Sie nicht zu viel. Eine zu warme Wohnung ist ungesund, unökologisch und treibt die Heizkosten nach oben.

heizung
Verschiedene Heizsysteme im Vergleich. - WWF

Ernährung

In der Schweiz wird jedes dritte Lebensmittel weggeworfen. Gucken Sie darum vor dem Einkauf in den Kühlschrank. Und machen Sie den Geruchstest. Nicht jedes abgelaufene Lebensmittel muss im Abfall landen. Einfluss hat auch die Ernährungsform. Wer viel Fleisch isst, belastet die Umwelt stärker als ein Vegetarier. Es gibt Unterschiede: Die Rindfleischproduktion braucht viel Energie, die Poulet-Herstellung weniger. Bio-Produkte belasten die Umwelt weniger, weil kaum Futter importiert wird. Unterschiede auch bei pflanzlichen Produkten: Wird eine Avocado eingeflogen – gekennzeichnet mit dem by Air-Logo – ist die Umweltbelastung fast so hoch wie bei der Rindfleisch-Produktion. Kommt die Frucht mit dem Schiff zu uns, ist die Umweltbelastung massiv geringer. Auch gut: Kaufen Sie regional und frisch ein, statt Fertigprodukte.

Ernährung
Ernährungsformen vom Jahr 2018 im Vergleich. Hoher Fleischkonsum belastet die Umwelt stark. - Umweltbericht Schweiz 2018

Verkehr

Der Verkehr ist grösster CO2-Verursacher im Inland. Die Lösung: Zug fahren! Wer ein Auto will, dass die Umwelt nicht stark belastet kauft ein kleineres Fahrzeug. Ohne Allrad. Der erhöht das Gewicht und Verbrauch. Diesel-Autos sind eine Option, aber nur jene, die die neue Euro 6d-Temp Abgasnorm erfüllen. Elektroautos belasten im Inland die Umwelt weniger, dafür aber im Ausland mehr als herkömmliche Fahrzeuge. Wer einen Stromer kauft, sollte diesen möglichst lange behalten.Freizeit

Fliegen belastet die Umwelt stark. Nehmen Sie besser den Zug für den nächsten Städtetrip. Auch Fernbuse mit Dieselmotor haben eine bessere Klimabilanz als Flugzeuge. Grundsätzlich sind Ferien im nahen Europa und der Schweiz ökologischer.

Konsum

Grundsätzlich gilt: Hochwertige Produkte kaufen. Das teurere Notebook lohnt sich auch finanziell, wenn es doppelt so lange hält wie die Billig-Variante. Bei Geräten, die mit Strom betrieben werden, sollte man auf den Energieverbrauch achten.Wichtig ist auch, wo unser Geld ist. Fragen Sie bei Ihrer Bank nach, in welche Unternehmen investiert wird. Wenn nötig, wechseln Sie die Bank. Entscheidungshilfe liefert eine Untersuchung des WWF. Diese finden Sie hier.

Visionär ist laut dem WWF keine Schweizer Bank.
Visionär ist laut dem WWF keine Schweizer Bank. - WWF
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