«Kompass verloren»: Deutscher Greenpeace-Chef über von der Leyen

Keystone-SDA
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Brasilien,

Ursula von der Leyen hat auf der Weltklimakonferenz mit Äusserungen über fossile Energieträger für Irritation gesorgt. Kritik kommt auch von Greenpeace.

Martin Kaiser Greenpeace Deutschland
Martin Kaiser, Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, zeigt sich nach Klima-Aussagen von Ursula von der Leyen irritiert. (Archivbild) - keystone

Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat mit relativierenden Äusserungen über die Abkehr von Öl, Gas und Kohle für Irritationen auf der Weltklimakonferenz gesorgt.

«Ich möchte deutlich sein: Wir bekämpfen nicht fossile Energieträger. Wir bekämpfen die Emissionen. Das ist wichtig», sagte sie auf dem G20-Gipfel in Südafrika. Zugleich betonte sie, dass die EU zu ihren Klimazielen stehe.

Die allermeisten klimaschädlichen Treibhausgase entstehen bei der Verbrennung von Öl, Gas und Kohle. Daher kämpft die EU auf der UN-Klimakonferenz auch seit Tagen für eine Abkehr von diesen fossilen Energieträgern.

Deutscher Greenpeace-Chef zeigt sich irritiert

Der deutsche Greenpeace-Chef Martin Kaiser sagte dazu der Deutschen Presse-Agentur im brasilianischen Belém: «Die neue Ursula von der Leyen hat ihren Kompass verloren in der Klimapolitik». Von Der Leyen hatte lange die Klimapolitik engagiert vorangetrieben, nun wollen etliche EU-Staaten aber Kursänderungen.

So wurden jüngst etwa Vorschläge für neue Klimaziele bei einem Umweltministertreffen deutlich abgeschwächt. Auch steht vor allem wegen Drucks aus Deutschland das eigentlich beschlossene Verbrenner-Aus bis 2035 infrage.

Kaiser erklärte, es gebe einen grossen Kampf zwischen den Staaten, die weiterhin Öl, Gas und Kohle fördern und einsetzen wollten und denjenigen, die auf Sonne und Wind setzen wollten. Insofern seien von der Leyens Kommentare überhaupt nicht hilfreich. «Denn was von hier für ein klares Zeichen ausgehen muss, ist: Wir brauchen Kohle, Öl und Gas nicht mehr und wir können einsteigen in eine Welt mit erneuerbaren Energien».

Auch Kritik aus Dänemark

Auch der dänische Klimaminister Lars Aagaard sagte dem Nachrichtenportal «Politico», klimaschädliche Emissionen entstünden durch Kohle, Öl und Gas. «Daher fällt es mir etwas schwer, den Unterschied zu erkennen. Was wir hier sehen müssen, ist eine Senkung der Emissionen. Das ist unser Ziel dafür sind wir hier».

Kürzlich hatte das Global Carbon Project vorhergesagt dass der globale Ausstoss von Treibhausgasemissionen aus fossilen Brennstoffen auch in diesem Jahr 2025 voraussichtlich um 1 Prozent steigen dürfte – auf einen neuen Rekordwert.

Die Konzentration von Kohlendioxid wird demnach 2025 rund 52 Prozent über dem vorindustriellen Niveau liegen.

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