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Fressnapf-Gründer verlor 150 Millionen Euro bei René Benko

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Deutschland,

Torsten Toeller, Gründer von Fressnapf, spricht offen über seinen Verlust von 150 Millionen Euro durch ein Investment bei René Benko.

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Fressnapf-Gründer Torsten Toeller hat durch Rene Benko 150 Millionen Euro verloren. - keystone

Torsten Toeller, der 1990 Fressnapf gründete, geriet mit einer seiner grössten Fehlentscheidungen in die Schlagzeilen. 2014 investierte er in René Benkos Signa Prime, die auf Premium-Immobilien wie KaDeWe und den Elbtower spezialisiert war.

Fressnapf-Gründer war von Benkos Idee begeistert

Die Idee der Immobilienentwicklung an Toplagen und Benkos Persönlichkeit beeindruckten ihn damals sehr. So erklärte er es im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

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Die Signa Prime Capital Invest, Teil der österreichischen Signa-Gruppe, ist insolvent – mit rund 310 Millionen Euro Schulden. (Symbolbild) - keystone

2017 stieg Toeller sogar in die Signa Holding um, um nahe an Benkos Einfluss zu sein. Er wollte für mehr Transparenz, Struktur und langfristige Professionalität sorgen.

Doch er musste feststellen, dass die Realität in der Signa-Gruppe anders aussah: undurchsichtige Strukturen, fehlende Aufsicht und selektiv bereitgestellte Informationen prägten den Konzern. Toeller bedauerte laut «OE24» seine Naivität bei der Einschätzung der Lage.

Scheitern bei Signa: Verlust und Rechtsstreit

Toeller hatte Verkaufsoptionen vereinbart, um 2021 aussteigen zu können. Dennoch gestaltete sich der Rückzug schwieriger als gedacht.

Die versprochene Rückzahlung blieb aus, sodass Toeller insgesamt 150 Millionen Euro (140 Millionen Franken) verlor. Für ihn steht fest, dass Benko der zentrale Dreh- und Angelpunkt eines massiven Betrugs war.

Hast du gewusst, dass der Fressnapf Gründer mit René Benko zu tun hatte?

Regelmässige Aufsichtsratssitzungen fanden kaum statt, und Benko teilte Informationen selektiv, um die Gesellschafter gegeneinander auszuspielen.

Investoren reichen gemeinsame Klage ein

Der Fressnapf-Gründer hat daher gemeinsam mit anderen Investoren eine Klage in Österreich angestrengt.

Sie fordern strafrechtliche Aufarbeitung und Schadenersatz, wie die «Bild» weiter berichtet.

Toeller wirft Benko vor, nie Verantwortung übernommen zu haben und stets Schuld auf Banken, Investoren und Behörden zu schieben.

Hintergrund zu Toeller und Fressnapf

Torsten Toeller eröffnete 1990 in Erkelenz den ersten Fressnapf-Markt und baute das Unternehmen zum europaweiten Marktführer aus. Seine Vision beruhte auf breiter Produktauswahl, günstigen Preisen und starker Kundenorientierung.

Das Unternehmen beschäftigt heute über 20‘000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von etwa 3,5 Milliarden Euro. So geht es aus der Website von Fressnapf hervor.

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Der Fressnapf-Gründer gilt als erfahrener Unternehmer. - keystone

Dass sich Toeller nun öffentlich und scharf über Benko äussert, ist interessant, denn er gilt als erfahrener Unternehmer.

Selbst erfahrene Unternehmer machen Fehler

Sein Verlust und die Erfahrungen mit der Signa-Gruppe zeigen, dass auch erfahrene Manager finanziellen Fehltritten ausgesetzt sein können.

Der Fall hat zudem juristische Dimensionen: In Österreich laufen Ermittlungen wegen schwerer Vorwürfe gegen Benko, der seit Januar in Untersuchungshaft sitzt. Die genaue Aufklärung steht laut «OE24» noch aus.

Damit steht Toeller ein aufwendiger Kampf bevor, um seine Investition zurückzufordern und rechtliche Verantwortung einzufordern. Eine harte Lehre für den erfahrenen Unternehmer.

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Kommentare

User #4555 (nicht angemeldet)

Auch in der angeblich so sicheren hiesigen Bankenwelt fielen auch CHer Firmen auf den Benko rein! Die Bank Bär mit mindestens 70 Mio harte Fränkli. Sogar die Migros fiel auf den Blender und Finanzgaukler Benko aus dem Tirol rein. Um den Globus-Deal erfolgreich abzuwickeln, gaben sie ihm einen Kredit von 200 Millionen. Die muss sich Migros wohl auch ans Bein streichen. Auch diverse KB in der Ostschweiz liehen dem Hochstapler bedenkenlos ein "bloss ein paar Milliönli" für dubiose Geschäfte. Welch glorreicher Betrüger. Der MILLIARDEN-Spekulant hat zahlreiche Investoren hinters Licht geführt. Immerhin täuschte Benko keine privaten Investoren, sondern Firmen. Wie etwa Hr. Kühne, der Spediteur aus Hamburg, der einen hohen dreistelligen Euro-Betrag bereits abschrieb.

User #2648 (nicht angemeldet)

Ja schön dass es die geldgirigen auch mal voll trifft. Kein Mitleid

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