Polizei: Österreicher erschlich sich 300'000 Euro vom Staat
Ein Österreicher hat über Jahre hinweg insgesamt 300'000 Euro an Sozialleistungen erschlichen.

Ein 61-jähriger Österreicher hat laut Polizei über Jahre hinweg insgesamt 300.000 Euro (rund 280'000 Franken) an Sozialleistungen erschlichen. Der angeblich körperlich schwer beeinträchtige Mann habe seit 2018 eine Regelung der Behindertenhilfe ausgenutzt, die ein Leben zu Hause statt im Pflegeheim ermöglichen solle, teilte die Polizei mit.
Er habe sich von Bekannten unter anderem Schein-Rechnungen ausstellen lassen. Allein dadurch sei der Stadt Graz ein Schaden von 265'000 Euro (etwa 247'000 Franken) entstanden, hiess es.
Ein Antrag auf Fortführung dieser Hilfeleistung in Höhe von weiteren 85'000 Euro wegen einer angeblichen Verschlechterung des Gesundheitszustandes sei aufgrund der Verdachtslage noch rechtzeitig abgewendet worden, so die Polizei weiter.
Anonyme Hinweise und Ermittlungsbeginn
Nach anonymen Hinweisen aus dem Umfeld des Mannes waren Ermittlungen aufgenommen worden. Es stellte sich den Angaben zufolge heraus, dass der Mann zumindest seit 2019 nicht mehr auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen war.
So sei dem Grazer das Gehen von Strecken über zehn Kilometer ohne jegliche Hilfestellung oder auch das Eisstockschiessen ohne Einschränkungen möglich gewesen. Zudem habe er offenbar einen ausschweifenden Lebensstil mit Partys, längeren – nicht ordnungsgemäss gemeldeten – Thailand-Urlauben und mehreren teuren Fahrzeugen gepflegt, so die Ermittler.
Der 61-Jährige sei trotz verschiedener Videos, die sein Tun festhielten, nicht geständig, hiess es. Er werde wegen mehrfachen und schweren, gewerbsmässigen Betrugsverdachts angezeigt.