Streik

Flugbegleitergewerkschaft droht mit Verlängerung von Germanwings-Streik

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Deutschland,

Im Streit zwischen der Flugbegleitergewerkschaft UFO und der Lufthansa-Tochter Germanwings bleiben die Fronten verhärtet.

Germanwings-Flugzeug
Germanwings-Flugzeug - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Lufthansa-Tochter muss rund 180 Flüge streichen - Passagiere «gut vorbereitet».

Zum Auftakt des dreitägigen Streiks schloss UFO-Vizechef Daniel Flohr am Montag eine Verlängerung des Ausstands nicht aus. Germanwings fliegt für die Lufthansa-Tochter Eurowings. Ein Eurowings-Sprecher betonte, das aktuelle Tarifangebot des Unternehmens sei das «beste, das man in der Branche bekommen kann».

Der Streik der Flugbegleiter begann in der Nacht zum Montag um null Uhr und soll bis Mittwoch um Mitternacht dauern. Germanwings fliegt mit 30 Maschinen für Eurowings und bestreitet damit rund 20 Prozent des Flugbetriebs. Rund 180 Flüge insgesamt mussten gestrichen werden, wie der Eurowings-Sprecher sagte. Von 1200 Flügen insgesamt könnten über 1000 angeboten werden, betonte er. Zur Zahl der betroffenen Passagiere könne die Airline erst nach Streikende Angaben machen - bis dahin würden viele Kunden auf die Bahn oder andere Lufthansa-Airlines umgebucht.

An den vom Streik betroffenen Flughäfen sei die Lage ruhig, sagte der Sprecher: «Es gibt keine Schlangen», die Kunden seien «gut informiert, keiner ist überrascht». Eurowings hoffe, «dass es so stabil weitergeht».

In dem Tarifstreit geht es um die Teilzeitregelungen für die laut UFO «fast ausschliesslich weiblichen Flugbegleiterinnen». Die Forderungen der Gewerkschaft seien «seit mittlerweile drei Jahren unerfüllt», sagte Gewerkschaftssprecher Nicoley Baublies im NDR. Der Mutterkonzern Lufthansa «verbietet seinen Töchtern, mit uns pragmatische Lösungen zu machen». Dies lasse sich leider nur mit einem Arbeitskampf lösen.

Germanwings hatte am Samstag den Tarifvertrag Teilzeit der Lufthansa «vollumfänglich und mit sofortiger Wirkung» angeboten. Derzeit gebe es bei Germanwings mehr als 30 verschiedene Teilzeitmodelle.

Airline-Chef Francesco Sciortino erklärte: «2019 konnten für 800 Flugbegleiter bei Germanwings nahezu alle Teilzeit-Wünsche realisiert werden. Für elf abgelehnte Teilzeitanträge einen dreitägigen Streik vom Zaun zu brechen, ist einmalig in der deutschen Tarifgeschichte.» Er bot eine Schlichtung zu allen offenen Tarifthemen an.

Sciortino erklärte, weite Teile der Belegschaft seien «fassungslos» über den Streikaufruf. Der Vize-Gewerkschaftsvorsitzende Flohr hingegen sagte im ZDF-Morgenmagazin am Montag, die Stimmung unter den Kollegen sei «im Keller». UFO kämpfe seit drei Jahren um einen Teilzeit-Tarifvertrag. Seitdem seien die Gespräche mit dem Mutterkonzern aber «keinen Schritt» vorangekommen. Eine Verlängerung des Streiks oder neue Arbeitsniederlegungen seien «kurzfristig» möglich.

Hinter dem Arbeitskampf von UFO steht ein erbitterter Streit zwischen der Flugbegleitergewerkschaft und der Lufthansa: Der Konzern zweifelt die Vertretungsbefugnis von UFO für das Kabinenpersonal an und sieht die «Gewerkschaftseigenschaft» ungeklärt. Das Vertrauensverhältnis ist nachhaltig gestört.

Gewerkschaftssprecher Baublies sagte im NDR, es habe bereits eine Einigung mit dem Lufthansa-Vorstand zu vielen Themen gegeben. «Dann wurde die Arbeitsdirektorin entlassen und die Lösung gleich mit vom Tisch gezogen.»

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