Euro im Aufwind dank Handelsdeal und schwachem Dollar
Ein Zollkompromiss mit den USA, schwächere Konjunkturdaten aus Übersee und stabile EZB-Aussagen lassen den Euro weiter steigen.

Der Euro hat in den letzten Wochen gegen den US-Dollar sukzessive Boden gutgemacht. Zu Beginn der Woche lag der Kurs bei 1,1763 US-Dollar, so «FXStreet».
Damit bliebt er auf dem höchsten Stand seit Anfang Juli. Über den gesamten Juli bewegte sich der Euro vor allem zwischen 1,16 und 1,18 US-Dollar, so «Exchange-Rates».
Auslöser der aktuellen Rally ist neben schwächeren US-Konjunkturdaten ein politischer Durchbruch: Die USA und die EU haben sich auf ein Handelsabkommen geeinigt.
EZB und Zollpolitik stützen Marktstimmung
Laut «Trading Economics» senken sich die zuvor angedrohten US-Zölle von 30 auf 15 Prozent. Dies schafft mehr Planbarkeit für europäische Exporte und wird von der EU-Kommission als Stabilitätsfaktor hervorgehoben.

Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte zuletzt ihre Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung, belässt aber die Leitzinsen weiterhin bei zwei Prozent. In ihrer Juli-Erklärung bezeichnet die EZB die Inflationsentwicklung im Euroraum als «im Zielbereich».
Euro stabil, Dollar unter Druck
Sie sieht dank robuster Beschäftigung und steigender Löhne eine solide Nachfragesituation, wie die Notenbank mitteilt, so «European Central Bank».
In den USA rücken dagegen schwächere Unternehmensinvestitionen, ein trüber Immobilienmarkt und rückläufige Stimmungsindikatoren ins Zentrum. Die zuletzt veröffentlichten Daten signalisieren eine abkühlende Wirtschaftsdynamik.
Damit setzen sie den Dollar zunehmend unter Druck, so «Wallstreet Online».
Experten: Abwarten auf weitere Impulse
Marktanalysten betonen, dass der Aufwärtsdruck für den Euro zunächst bestehen bleibt. Gleichzeitig mahnen sie zur Vorsicht.
Politische Unsicherheit und die anhaltenden Auswirkungen internationaler Handelskonflikte können das Bild jederzeit verändern. Auch die weitere Zinsentwicklung in den USA und Europa gilt als neuralgischer Punkt für die kommenden Monate.
Die aktuellen Kursbewegungen zeigen deutlich, wie sensibel Anleger auf neue Konjunkturmeldungen sowie politische Entwicklungen reagieren. Auf Sicht bleibt die Stimmung am Devisenmarkt damit trotz der Erholung des Euro angespannt.