Bundesrat

Crypto AG gibt Bundesrat Schuld an Massenentlassung

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Region Baar,

Die Schweizer Firma Crypto AG musste 70 Mitarbeiter entlassen. Der Bundesrat sei schuld, da er die Prüfung von Ausfuhrgesuchen nicht wieder aufgenommen hat.

crypto ag
Der Hauptsitz der Firma Crypto AG. - Dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zuger Firma Crypto AG muss 70 Mitarbeiter entlassen.
  • Schuld daran sei der Bundesrat, meinen die Besitzer des Konzerns.
  • Aufgrund des auferlegten Exportverbots musste Crypto AG Massenentlassungen vornehmen.

Die Crypto International AG aus Steinhausen ZG hat am Donnerstag die angekündigte Entlassung ihrer 70 Mitarbeitenden bestätigt. Der Schritt sei unumgänglich geworden, weil es der Bundesrat tags zuvor abgelehnt habe, die Prüfung von Ausfuhrgesuchen wieder aufzunehmen.

Massenentlassungen wegen Exportverbot

Dies entziehe der Crypto AG die Existenzgrundlage, teilte das schwedische Besitzer-Ehepaar Emma und Andreas Linde mit. Das faktisch auferlegte Exportverbot für die Firma, basiere auf falschen Grundlagen und Annahmen. Das Unternehmen ist im Cybersicherheits- und Verschlüsselungsbereich tätig.

Die Massenentlassung hatte das Nachfolgeunternehmen der Zuger Crypto AG, die manipulierte Chiffriergeräte verkaufte, bereits Anfang Juli angemeldet. Vor einiger Zeit war die Firma in eine Geheimdienst-Affäre verwickelt. Als Reaktion darauf hatte das Wirtschaftsdepartement Mitte Dezember die Generalausfuhrbewilligung für die Nachfolgefirmen der Crypto sistiert. Dies gelte so lange, bis die Sachlage und die offenen Fragen geklärt seien.

crypto
Die Zuger Crypto AG. - Keystone

Man habe in den vergangenen Monaten alles unternommen, um die Firma und die Jobs zu sichern. Das hält Crypto International fest. Die Besitzer sprechen von der «Untätigkeit der Behörden» und fühlen sich vom Bundesrat im Stich gelassen. Dabei habe die Schweizer Regierung selbst Bestellungen bei der Firma aufgegeben und Lieferungen derselben entgegengenommen.

Crypto AG: Kunden halten an Bestellungen fest

Trotz des Verhaltens der Schweizer Behörden hätten Kunden an ihren Bestellungen festgehalten. Mehrere Regierungen von EU-Ländern hätten auf der höchsten diplomatischen und politischen Ebene interveniert, um ihre strategischen Lieferungen zu sichern. Es werde nun Zeit brauchen, um die Firma rechtmässig zu einem Ende zu führen.

Das Besitzer-Ehepaar hatte bereits nach der Entlassungsankündigung die neue Firma Asperiq AG ins Handelsregister eintragen lassen. Es bildet auch deren Verwaltungsrat. Das Managementteam besteht aus vier Personen.

crypto ag
Der Hauptsitz des Chiffriergeräte-Herstellers Crypto AG. - Keystone

Gemäss Handelsregister ist der Firmenzweck die Herstellung von Gütern der Telekommunikation und der Unterhaltungselektronik. Zu den Besitzverhältnissen und den Beteiligungen lagen im Register keine Angaben vor.

Kommentare

Weiterlesen

crypto ag parlamentarische
20 Interaktionen
Nach Skandal
Crypto AG Cryptoleaks
7 Interaktionen
Spionage-Affäre
crypto ag parlamentarische
45 Interaktionen
Nach Massenkündigung

MEHR BUNDESRAT

Martin Pfister
25 Interaktionen
Nach Besuch
Wettingen AG
2 Interaktionen
Brief an Bundesrat
Albert Rösti
6 Interaktionen
Priorität
Albert Rösti
7 Interaktionen
Laut Rösti

MEHR AUS ZUG

1 Interaktionen
Gewinnanstieg
gasumlage
1 Interaktionen
150 Jahre alt
Luxuswohnung Zug
13 Interaktionen
Noch verfügbar
Zug 94
1 Interaktionen
Fussball