Nach Samsung warnt nun auch der US-Chiphersteller Micron wegen des Corona-Lockdowns in der chinesischen Stadt Xian vor Unterbrechungen in seiner Produktion. Die Einschränkungen könnten zu Verzögerungen in der Versorgung mit DRAM-Speicherchips führen, teilte Micron in der Nacht zum Donnerstag mit.
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Das Samsung-Logo ist an einer Filiale zu sehen. Das Unternehmen hat gegen die Swatch Group vor Gericht verloren. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Diese werden etwa in Rechenzentren eingesetzt.

Durch die strengeren Massnahmen sei das Personal in der Chip-Fabrik ausgedünnt. «Wir nutzen unsere globale Lieferkette, einschliesslich unserer Zulieferer, um unsere Kunden mit diesen DRAM-Produkten zu versorgen», teilte Micron mit. Der Konzern gehe davon aus, dass der Grossteil der Nachfrage so gestillt werden könne, Verzögerungen seien aber möglich.

Seit dem 23. Dezember gelten strikte Reise- und Ausgangsbeschränkungen für die Stadt Xian im Nordwesten des Landes. So dürfen die Bewohner ohne eine Genehmigung ihres Arbeitgebers oder der Behörden die Stadt nicht verlassen.

Seit dem 9. Dezember wurden in der 13-Millionen-Einwohner-Metropole rund 1100 Neuinfektionen gemeldet. Das ist der grösste Ausbruch in einer chinesischen Stadt in diesem Jahr. Die chinesische Regierung bekämpft alle Corona-Ausbrüche mit vergleichsweise strengen Massnahmen, um eine weitere Ausbreitung zu stoppen.

Auch der südkoreanische Technologieriese Samsung hatte von Problemen in der Produktion wegen der strengeren Vorschriften berichtet. Der Technologiekonzern teilte am Mittwoch mit, wegen der Beschränkungen seine Produktion vorübergehend anzupassen. Es werde aber alles daran gesetzt, über andere Produktionsstätten die Kunden zu beliefern. Berichten in chinesischen Medien zufolge läuft die Produktion in der Fabrik zurzeit weitgehend normal.

Der Konzern betreibt zwei Produktionslinien in Xian. Dort werden NAND-Speicherchips hergestellt, die unter anderem in Rechenzentren und Smartphones eingesetzt werden. Die Südkoreaner beschäftigen 3300 Mitarbeiter in Xian. Laut südkoreanischen Analysten sind die dort produzierten NAND-Chips vor allem für den chinesischen Markt bestimmt, nur wenige gehen ins Ausland. Chinesische Serverfirmen zählten zu den grössten Abnehmern.

Die Lage auf dem Chipmarkt ist seit Monaten angespannt und wirkt sich auf die Produktion in vielen Branchen aus. Eine Entspannung erwarten Experten so schnell nicht. So leidet etwa auch die deutsche Autoindustrie unter dem Mangel an Halbleitern.

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