Nach einem Corona-Ausbruch im grössten iPhone-Werk der Welt im zentralchinesischen Zhengzhou haben Behörden das Gebiet rund um die Fabrik abgeriegelt.
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China verfolgt eine strikte Null-Covid-Politik - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im grössten iPhone-Werk der Welt ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen.
  • Nun befinden sich rund 600'000 Einwohner des Industriegebiets im Lockdown.
  • Einige versuchen, zu fliehen – doch die Behörden drohen mit Massnahmen.

Menschen dürfen «ihre Wohnungen nicht verlassen – ausser um Corona-Tests zu machen und medizinische Notfallbehandlungen in Anspruch zu nehmen», erklärten Vertreter des Industriegebiets, in dem der taiwanische iPhone-Hersteller Foxconn ein Werk betreibt, am Mittwoch. Das Gebiet werde sieben Tage lang «statisch verwaltet» werden, hiess es weiter.

Die mehr als 600'000 Einwohner des Industriegebiets müssen sich täglich auf das Coronavirus testen, erklärte die örtliche Regierung und warnte, dass sie «entschlossen gegen (...) Verstösse vorgehen» werde.

Vergangene Woche waren in chinesischen Onlinediensten Bilder aufgetaucht, die zeigten, wie Menschen aus dem Werk flohen, in dem Hunderttausende Arbeitern beschäftigt sind. Die Beschäftigten beschwerten sich im Internet über die schlechten Arbeitsbedingungen und darüber, dass sie zu Fuss aus dem Werk fliehen mussten, um die Absperrungen zu umgehen.

Wer bleibt, erhält Bonus

Am Dienstag bot der iPhone-Hersteller seinen Angestellten Bonuszahlungen an, um sie zum Bleiben zu bewegen. Das Unternehmen erklärte im Netzwerk WeChat, pro Anwesenheitstag 400 Yuan (55 Euro) auszuzahlen.

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Foxconn ist der grösste Produzent für Apple. - sda - KEYSTONE/EPA/ALEKSANDAR PLAVEVSKI

In der Foxconn-Fabrik im zentralchinesischen Zhengzhou arbeiten mehr als 200.000 Menschen. Das taiwanische Unternehmen kündigte einen «langen Kampf» gegen das Coronavirus an, machte aber keine Angaben zur Zahl der infizierten und unter Quarantäne gestellten Mitarbeiter. Im Internet kursierten Gerüchte über mehrere zehntausend Ansteckungen.

In China gilt noch immer eine sehr strenge Null-Covid-Politik. Lockdowns bis hin zu Betriebsschliessungen wegen kleiner Corona-Ausbrüche belasten die Wirtschaft. Präsident Xi Jinping hatte dennoch vor kurzem angekündigt, an der bisherigen Corona-Politik festhalten zu wollen. Zuletzt wurden nach offiziellen Zahlen den zweiten Tag in Folge landesweit mehr als 2000 neue Fälle gemeldet.

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