Campari: Aktie im Sinkflug nach Beschlagnahmung der Finanzpolizei
Die Finanzpolizei beschlagnahmt Campari-Aktien für 1,3 Milliarden Euro. Anleger reagieren prompt – der Aktienkurs rutscht deutlich ab.

Die italienische Finanzpolizei hat am Freitag nach Börsenschluss Campari-Aktien im Wert von rund 1,3 Milliarden Euro beschlagnahmt. Das entspricht 1,21 Milliarden Schweizer Franken.
Betroffen ist laut dem «Handelsblatt» die luxemburgische Lagfin-Holding, die über die Hälfte der Campari-Stammaktien hält. Die Ermittler werfen der Holding massive Steuerhinterziehung vor.
Aktienkurs von Campari knickt nach Eingriff der Finanzpolizei ein
Schon zum Börsenstart am Montag knickte der Aktienkurs von Campari laut «Capital» um bis zu sechs Prozent ein. Der Absturz betrifft direkt die Stammaktien, die beschlagnahmt wurden, wie die «Frankfurter Allgemeine» berichtet.
Die Wertpapiere gehörten dem Mehrheitsaktionär Lagfin und wurden wegen nicht gezahlter Exit-Steuern auf Kapitalgewinne gesperrt. Die Ermittlungsbehörden sprechen laut dem «Handelsblatt» von einer Summe von mehr als fünf Mrd. Euro, die nicht versteuert wurde.
Aktienmarkt reagiert auf den Kursverlust
Experten sehen darin einen schwerwiegenden Vorwurf, der das Börsenumfeld verunsichert. Anleger zeigten schnelle Reaktion und stiessen ihre Campari-Papiere vermehrt ab.
Im Tagesverlauf erholte sich der Kurs zwar etwas, blieb jedoch stark schwankend. Der beschlagnahmte Anteil entspricht etwa 17 Prozent der Stammaktien, wie «MarketScreener» mitteilt.
Ermittlungen betreffen die Unternehmensstruktur
Finanzexperten weisen darauf hin, dass die Mehrheitsverhältnisse bei Campari nach wie vor bei Lagfin liegen. Die Holding hält weiterhin das Stimmrecht für mehr als 80 Prozent der Anteile.

Am Kapitalmarkt sind die Turbulenzen auch für andere Spirituosenunternehmen spürbar. Doch besonders Campari steht nach der Beschlagnahmung und dem damit verbundenen Wertverlust im Zentrum der Aufmerksamkeit.















