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Bundesrat sieht keinen Anlass für Eingriffe in den Energiemarkt

Keystone-SDA
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Bern,

Der Bundesrat will Betroffene von der Teuerung der hohen Energiepreise nicht zusätzlich entlasten.

Energiekrise
Energie sparen ist angesagt. Nur in wenigen Wohnungen mehrerer Mehrfamilienhäuser am Stadthafen in Oldenbrug brennt am Morgen Licht. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat sieht keinen Anlass, um die Betroffenen der Energiepreise zu entlasten.
  • Laut dem Bundesrat kämen alle vorgeschlagenen Massnahmen mit starken Eingriffen.

Der Bundesrat will Haushalte und Unternehmen wegen der hohen Energiepreise und der Teuerung in diesem Winter nicht unterstützen. Er sehe keinen Anlass dazu. Er hat am Mittwoch über 13 Unterstützungsmassnahmen für Private und Unternehmen diskutiert.

Alle Massnahmen wären mit starken Eingriffen, potenziellen Problemen beim Vollzug und unerwünschten Nebenwirkungen verbunden gewesen, gab der Bundesrat zu bedenken. Weder die Wirtschaftslage noch die Inflation rechtfertigten eine Intervention im bevorstehenden Winter.

Inflation sei nicht zu hoch

Die Energiepreise seien im Vergleich zu den Höchstwerten vom August zuletzt deutlich gesunken, schrieb der Bundesrat. Die Inflation sei im September mit 3,3 Prozent zwar hoch gewesen, räumt er ein. Dennoch sei die Teuerungsrate aber lediglich rund ein Drittel so hoch wie im Euroraum.

Die Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes habe ihre Prognose für das BIP-Wachstum im Jahr 2023 zwar auf 1,1 Prozent gesenkt. Komme es im Winter nicht zu einer schweren Energiemangellage, erwarteten die Konjunkturforscher aber keine Rezession.

Eine interdepartementale Arbeitsgruppe aus fünf Departementen und zwölf Bundesämtern hatte insgesamt 13 mögliche Unterstützungsmassnahmen vorgeschlagen. Acht hätten von den hohen Preisen tangierte Unternehmen betroffen und fünf Privathaushalte.

Forderung nach Teuerungsausgleich bei AHV- und IV-Renten

Verworfen wurde unter anderem die Möglichkeit für Unternehmen, vom freien Strommarkt in die Grundversorgung zurückzukehren. Der Bundesrat hatte mehrere Varianten für einen solchen Schritt besprochen.

Strompreise
Der Bundesrat will Betroffene von den hohen Strompreisen nicht zusätzlich entlasten (Symbolbild) - dpa

Aus dem Parlament kamen in den vergangenen Wochen wiederholt Forderungen nach Entlastung. Den von der Teuerung und hohen Energiepreisen besonders Betroffenen soll geholfen werden. Namentlich liegt die Forderung nach einem vollständigen Teuerungsausgleich bei AHV- und IV-Renten sowie den Ergänzungs- und Überbrückungsleistungen auf dem Tisch.

Das Wirtschaftsdepartement hat aber den Auftrag erhalten, die Auswirkungen der Energiepreise und der Teuerung weiter zu beobachten. Sollte eine schwere Rezession drohen, soll das Departement der Landesregierung Handlungsoptionen aufzeigen.

Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) muss der Landesregierung eine Einschätzung der Auswirkungen der Massnahmen vorlegen. Diese sollen in der EU für das Dämpfen der Strompreise vorbereitet werden.

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