Nachdem die Credit Suisse den Abgang von Präsident António Horta-Osório bekannt gab, sind ihre Aktien stark unter Druck geraten.
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António Horta-Osório ist als Verwaltungsratspräsident der Grossbank Credit Suisse zurückgetreten. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montagmorgen sind die Aktien der Credit Suisse deutlich abgefallen.
  • Dies, nachdem der Rücktritt von Präsident António Horta-Osório bekannt wurde.
  • Axel Lehmann wird per sofort zum neuen Präsidenten ernannt.

Die Aktien der Credit Suisse kommen am Montag im frühen Handel an der Schweizer Börse unter Druck. In der Nacht war der Rücktritt von Präsident António Horta-Osório bekannt geworden. Der Verwaltungsrat hat Axel Lehmann per sofort zum neuen Präsidenten ernannt.

So geben die Credit Suisse-Aktien gegen 9.20 Uhr 2,2 Prozent ab auf 9,34 Franken ab, während der Gesamtmarkt etwas fester tendiert.

António Horta-Osórios Rücktritt in einer Serie negativer Ereignisse

Seit Anfang 2022 haben die Aktien bis zum vergangenen Freitagabend wieder etwas zugelegt (+7,6%). Dies, nachdem sie 2021 mit einem Minus von über einem Fünftel die grossen Verlierer im Leitindex SMI waren.

Der Rücktritt sei ein weiteres negatives Ereignis – nach einer Serie von Skandalen 2021, kommentieren die Analysten von J.P.Morgan.

2021 erschütterten mehrere Skandale die Credit Suisse

Die anhaltenden Wechsel im Management brächten weitere Unsicherheit in die Gruppe. Sie sorgten auch für Unsicherheit mit Blick auf die Strategie. Auch die jüngsten Übernahmespekulationen halten die Experten nicht für glaubwürdig.

«Zur Ruhe kommen sieht anders aus», schreibt auch die Zürcher Kantonalbank in einem Kommentar. Sein Nachfolger bringe zwar weitreichende Erfahrung in der Schweizer Bankenszene mit. «Ob es ihm aber gelingt, die Credit Suisse schnell in ruhigere Gewässer zu bringen, muss man abwarten. Das Ziel ist, dass sich die Bank wieder voll aufs operative Geschäft konzentrieren kann.»

«Glaubwürdigkeitsproblem» wegen Vertrauensverlust

Horta-Osório habe mit den Verstössen nach lediglich acht Monaten bereits das Vertrauen verloren, kommentiert zudem die Bank Vontobel. Für jemanden, der eine Kultur der persönlichen Verantwortung und Rechenschaftspflicht einführen wollte, sei das zum «Glaubwürdigkeitsproblem» geworden. Der neue Verwaltungsratspräsident müsse die Gruppe nun stabilisieren.

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