Im vergangenen November missachtet António Horta-​Osório die Schweizer Quarantäneregeln und verlässt in seinem Privatjet frühzeitig das Land. Das hat nun berufliche Konsequenzen.
Das Logo der Schweizer Grossbank Credit Suisse über dem Eingang zum Firmensitz in Zürich. Foto: Walter Bieri/KEYSTONE/dpa
Das Logo der Schweizer Grossbank Credit Suisse über dem Eingang zum Firmensitz in Zürich. Foto: Walter Bieri/KEYSTONE/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verwaltungsratspräsident der Schweizer Bank Credit Suisse hat nach einem Verstoss gegen die Quarantäneregeln des Landes seinen Job verloren.

Chefaufseher António Horta-​Osório sei nach einer Untersuchung des Verwaltungsrats mit sofortiger Wirkung durch den Schweizer Axel Lehmann ersetzt worden, teilte das Geldinstitut in der Nacht zu Montag mit. Der portugiesisch-britische Doppelstaatler hatte den Posten vergangenes Jahr übernommen und sich am 28. November einen folgenschweren Fauxpas geleistet: Nach einer Reise von Grossbritannien nach Zürich hätte er eigentlich zehn Tage in Quarantäne gehen müssen, doch der Top-Banker verliess das Land schon nach drei Tagen wieder in einem Privatjet.

Horta-​Osório erstattete Selbstanzeige

Die Zeitung «Blick» machte den Fall schliesslich publik. Einen Tag später erklärte die Bank, Horta-​Osório habe Selbstanzeige erstattet. In der Mitteilung zum Personalwechsel an der Spitze des Verwaltungsrats gab sich der abgetretene Chefaufseher nun reumütig: «Ich bedauere, dass einige meiner persönlichen Handlungen zu Schwierigkeiten für die Bank geführt und meine Fähigkeit beeinträchtigt haben, diese nach innen und aussen zu vertreten. Ich bin daher zur Auffassung gelangt, dass mein Rücktritt zu diesem Zeitpunkt im Interesse der Bank und ihrer Stakeholder ist.»

Die Schweiz hatte die Quarantäneregel für Ankünfte aus einigen Ländern im November verhängt. Sie galt zum Zeitpunkt von Horta-Osórios Flug aus Grossbritannien, ist inzwischen aber wieder aufgehoben worden.

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