Anleger bewerten Euro-Konjunktur pessimistischer als gedacht
Börsianer blicken zum Jahresabschluss angesichts der vierten Corona-Welle mit deutlich weniger Zuversicht auf die Konjunktur im Euro-Raum. Das von der Investment-Beratungsfirma Sentix am Montag veröffentlichte Barometer fiel im Dezember um 4,8 auf 13,5 Punkte.

Das Wichtigste in Kürze
- Das ist der niedrigste Wert seit April.
Von Reuters befragte Experten hatten lediglich einen Rückgang auf 15,9 Zähler erwartet. Die 1164 befragten Anleger und Investoren bewerteten die Lage so schlecht wie seit über einem halben Jahr nicht mehr. Die Aussichten für die kommenden sechs Monate wurden dagegen erneut positiver bewertet.
«Die verschärften Lockdown-Massnahmen, die vor allem in Deutschland und Österreich ergriffen wurden, dämpfen dort jeweils die Lagebeurteilungen erheblich», sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. «Eine Abkühlung bis hin zur Rezession scheint nun nicht mehr ausgeschlossen.»
Für Deutschland etwa gab der Gesamtindex den fünften Monat in Folge nach. Er fiel damit auf den tiefsten Stand seit März zurück. «Die Verschärfungen der Corona-Massnahmen und insbesondere der Ausschluss von Kunden aus dem Einzelhandel durch die 2G-Massnahmen belasten die Lagewerte in Deutschland erheblich», sagte Hübner. «Dieser Lockdown wirkt stärker negativ auf die Konjunktur als die vorherigen.» Eine technische Rezession - also zwei Quartale in Folge mit schrumpfender Wirtschaftsleistung - erscheine damit möglich.