Heute vor 73 Jahren wurde der Staat Israel gegründet. Leider wird er derzeit heftig bombardiert. Friede in Israel? Ohne Gott unmöglich.
Sam Urech
Sam Urech besucht die Freikirche FEG Wetzikon. - Fotograf: Sebastian Heeb
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sam Urech aus dem Zürcher Oberland ist Halleluja-Kolumnist auf Nau.ch.
  • Sind Sie seiner Meinung? Eher nicht? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.
  • Den Autor erreichen Sie unter sam@hisam.ch oder auf Social Media.

Ich liebe Israel und leide mit Israel, wenn Israel angegriffen, bekämpft oder verleumdet wird. Weil leider viele nicht verstehen, was da gerade wieder im Nahen Osten abgeht, ist es mir ein Anliegen, heute darüber zu schreiben.

Wichtig ist: Lassen Sie sich weder von mir noch von anderen Medienberichten manipulieren. Gefärbte Berichterstattung ist gefährlich. Und ich bin gefärbt! Beachten Sie also beim Lesen, dass ich vehement auf Israels Seite stehe.

Im Krieg gegen die Hamas

Israel befindet sich nicht im Krieg gegen die Palästinenser. Israel befindet sich im Krieg gegen palästinensische Terrororganisationen. Die bekannteste davon heisst Hamas und ist meines Erachtens der Haupttreiber dieses aktuellen Konflikts.

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Bewaffnete Kämpfer der Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Hamas, in Gaza. - Atia Darwish/APA Images/ZUMA Wire/dpa

Beim derzeitigen Ausbruch der Gewalt geht es mitunter darum, dass von palästinensischen Bewohnern illegal besetzte Häuser in Ost-Jerusalem geräumt werden sollen. Räumung von besetzten Häusern – kein Grund für einen Aufschrei, oder?

Wenn Israel sowas tut, natürlich schon. Der Palästina-Konflikt ist derart vielschichtig, dass es nur einen Funken braucht, um das Pulverfass der Verletzungen, der Verbitterung und des Hasses explodieren zu lassen.

Hauptsache Israel blutet?

Seit letzten Montag hat die Hamas 1750 (!) Raketen abgefeuert. Israel wäre im Feuer verbrannt, gäbe es nicht den «Iron Dome», der 90 Prozent aller Raketen abfängt.

Jedes Geschoss abfangen kann er leider nicht: Sieben Menschen wurden durch die Hamas-Aggression getötet, 523 verletzt. Eine Schule, ein Spital, ein Bus und verschiedene Häuser gingen in Flammen auf.

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Das israelische Abwehrsystem «Iron Dome» fängt immer wieder Raketen ab. - Keystone

Damit wir uns richtig verstehen: Die Hamas hasst Israel, hasst die Juden, schiesst aber wild drauflos, also zielt auch auf die 1,7 Millionen Araber, die in Israel leben. Alles egal, Hauptsache Israel blutet?

In meinen Augen das Hauptproblem dieses Konflikts: Der Hass der Hamas auf Israel ist so gross, dass er alles andere übersteigt. Sind Hass, Rache, oder nur schon die Gier nach Gerechtigkeit am Ruder, erleidet jedes Boot schiffbruch.

Gewalt und Vergeltung

Wie reagieren die israelischen Streitkräfte auf diesen Bomben-Horror? Sie antworten mit Bomben. 650 Ziele, die sie als Hamas-Stützpunkte identifizierten, wurden angegriffen.

Konflikt in Nahost
Der Al-Shorouk Tower bricht nach israelischen Angriffen zusammen. - dpa

Wichtige Nebensache: Die israelische Armee warnt vor dem Einschlag die Bevölkerung rund um die Hamas-Lager, sich in Sicherheit zu bringen.

Ja, ich bin auf Israels Seite. Das bedeutet nicht, dass ich alles gut finde, was Israel tut. Kritisch zu beobachten ist zum Beispiel Ministerpräsident Netanjahu, der erneut scheiterte eine Regierung zu bilden und dem dieser Krieg, der alle zusammenschweisst, wie gerufen kommt.

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Benjamin Netanjahu, Ex-Ministerpräsident von Israel. - dpa

Liebe und Versöhnung

Es ist kompliziert. Wie ist der Nahostkonflikt zu lösen? Mit noch mehr Bomben, noch mehr Hass und Vergeltung? Ich könnte mir vorstellen, darüber sind sich viele einig: Nein.

Also was braucht es dann? Liebe und Versöhnung. Wie kann ich als Palästinenser einen Israeli lieben, wenn mein Sohn durch eine Bombe getötet wurde?

Konflikt in Nahost
Explosionen in Gaza. - dpa

Wie kann ich als Israeli einen Araber lieben, wenn er die Hamas unterstützt, die pausenlos Bomben auf mich schiesst? Menschlich kaum möglich.

Ähnliche Muster?

Schwenker weg von Israel, hin zu Ihrem Leben: Vielleicht beobachten Sie da ähnliche Muster. Sie würden niemandem eine Bombe anwerfen, aber da gibt es Menschen, die sie hassen. Menschen, die Ihnen viel Schmerz bereitet haben.

Schaffen wir es, jemandem zu vergeben, brechen wir aus dieser Hass-Spirale aus, die uns zu Boden drückt und alles raubt und zerstört.

Wie geht das? Zuerst ist es wichtig, mir einzugestehen, dass ich verletzt wurde und dass ich leide. Nicht nur nach vorne schauen, nicht Gras drüber wachsen lassen.

Unfähig zu vergeben

Dann wirds richtig herausfordernd: Sich dem Schmerz stellen, ihn zulassen. Wenn mir die Tragweite meiner Verletzung bewusst ist, fälle ich den Entscheid, dem Täter zu vergeben.

Vielleicht reicht es, diesen Entscheid einmal zu treffen. Vielleicht nicht. Aber mehr und mehr verlieren Täter und Tat an Kraft und Einfluss in meinem Leben. Die Verbitterung weicht.

Ach, so einfach? Nun ja, ich persönlich könnte keinem Menschen vergeben. Zu nachtragend bin ich, zu gerechtigkeitsgeil.

Und leider fordern viele Religionen genau diese Gerechtigkeit auf der Erde. Dass dies nicht funktioniert, sieht man im Nahen Osten. Wann endet die Spirale der Vergeltung? Religionen kurbeln die Spirale nur noch an.

Vergebung bringt Freiheit

Und da kommt Jesus ins Spiel, der eben anders tickt. Er liess sich unschuldig von Juden verleumden. Er liess zu, dass die Römer ihn folterten und ermordeten.

Er predigte niemals Hass und Vergeltung, er wollte immer Liebe und Versöhnung.

Die Welt braucht nicht mehr Religion – die Welt braucht mehr Jesus. Vor allem aber braucht mein Leben mehr von Jesus, denn es bleibt ein K(r)ampf, da Rache und Vergeltung immer meiner Natur entsprechen würden.

Aber wohin das führt, kenne ich aus meinem eigenen Leben und sehen wir täglich im Nahen Osten. Vergeltung bringt Tränen, Vergebung schafft Freiheit.

«The Chosen» – TV-Serie über Jesus Christus. Dieser Trailer ist ohne Untertitel – in der App gibt's aber deutsche Untertitel. - Youtube

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Zum Autor:

Sam Urech ist 37-jährig, verheiratet und Vater von zwei Buben. Mit seiner Familie besucht er die Freikirche FEG Wetzikon. Sam hat viele Jahre beim Blick als Sportjournalist gearbeitet und ist heute Inhaber der Kommunikationsagentur «ratsam».

Er liebt seine Familie, seine Kirche, Guinness, Fussball, Darts, den EHC Wetzikon, Preston North End und vor allem Jesus Christus. Sam schreibt wöchentlich auf Nau.ch über seine unverschämt altmodischen Ansichten. Wenn Sie hier klicken, finden Sie alle seine Halleluja-Kolumnen.

Fragen oder Anregungen? Sie finden Sam auf Facebook und Instagram (samurech.ch) sowie auf Twitter (samurech).

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