Schweizweit steigt die Anzahl der Fälle von Tierquälerei. Das gibt das Bundesamt für Statistik bekannt.
Hunde sind am meisten durch Tierquälerei betroffen.
Hunde sind am meisten durch Tierquälerei betroffen. - dpa

Opfer meist Haustiere

Konsequentere Verfolgung

Der grösste Teil der Vorfälle betrifft Haustiere. Dabei sind doppelt so viele Heimtiere betroffen wie Nutztiere, Übergriffe gegen Wildtiere sind selten. Die meisten Anzeigen werden dabei gegen Hundehalter erhoben, da die Tiere sich meist aus Treue zu ihrem Halter nicht trauten, sich zu wehren, sagt Markus Wild, Professor für Tierphilosophie an der Universität Basel.

Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Tierquälereivorfälle nahm im Jahr 2017 zu.
  • Davon sind vor allem Hunde betroffen.
  • Der Tierschutz fordert eine härtere Durchsetzung der Gesetze.

Nathalie Rochat, Sprecherin des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), sagt, dass ein Anstieg der Zahlen damit zu begründen sei, dass Vorfälle konsequenter verfolgt würden. Auch die Stiftung für Tier im Recht (TIR) bewertet die Zunahme positiv, weil das bedeute, dass die Bevölkerung aufmerksamer sei und Delikte schneller zur Anzeige bringe.

Zu milde Strafen

Das Gesetz sieht für Tierquälerei zwar Geldstrafen von bis zu 360 Tagessätzen oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren vor, angewandt wird dieses Strafmass jedoch selten. Meist kommen die Täter mit einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen davon und gemäss TIR sei es bis 2016 nie zu einer bedingten oder unbedingten Freiheitsstrafe gekommen. Der Schweizer Tierschutz sieht daher einen Nachholbedarf im Bereich der Justiz.

Das Bundesamt für Statistik gib bekannt, dass immer mehr Fälle von Tierquälerei vor Gericht landen. 474 Täter wurden im Jahr 2017 der Tierquälerei schuldig gesprochen. Dies sind dreimal so viele Vergehen wie noch vor zehn Jahren. Dabei handelt ein Grossteil der Täter (82 Prozent) mit Vorsatz.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BFSTierschutzGerichtGesetzTierquälerei