6'000 Hühner sind im Tessin von der Newcastle-Krankheit infiziert worden. Ist das für Nora Flückiger von der Stiftung «Tier im Recht» besorgniserregend?
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Nora Flückiger, Juristin bei «Tier im Recht», setzt sich für eine artgerechtere Tierhaltung ein.
  • «Die Würde des Tieres ist im Gesetz verankert», sagt Flückiger.
«Tier im Recht» nimmt Stellung. - Nau

Letzte Woche publizierte die Tierschutzorganisation «Tier im Recht» ihre Analyse zur Situation in der Schweiz. Am Dienstag konfrontierte Nau den Nationalrat und Bauernpräsident Markus Ritter damit. Ritter steht der Analyse kritisch gegenüber.

Massentierhaltung gewährleistet Individualschutz eines Tieres nie, sagt Stiftung «Tier im Recht»

Nora Flückiger von der Stiftung «Tier im Recht» stellt klar: «Tierrechte sind im Schweizer Gesetz verankert.» Bei der Massentierhaltung ist der Individualschutz eines Tieres gar nicht gewährleistet, weil das bei so vielen Tieren unmöglich ist. Obwohl wir in der Schweiz eine bessere Massentierhaltungsindustrie betreiben als der Rest Europas, ist es noch weit weg von artgerecht.

Konsumenten tragen Mitverantwortung

Auf unsere Frage, wer in diesem Fall in die Mangel genommen werden müsse, antwortet Flückiger: «Ganz viele verschiedene Kreise. Zum einen der Halter, welcher Verantwortung trägt für das Wohl des Tieres. Auf der anderen Seite auch der Konsument, der sich fragen sollte, was für Fleisch oder welche Eier er kauft und was er mit seinem Geld unterstützt.»

«Tier im Recht» fordert keine strengeren Standards, sondern nur, dass die bereits geltenden Regeln effizienter um- und durchgesetzt werden. Hoffnungsvoll stimmt die Juristin wiederum der Anstieg der Verfahren im tierrechtlichen Bereich. Bei immer etwa gleich vielen Tierdelikten bedeutet ein Anstieg der Verfahren eine Sensibilisierung im Vollzug.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Markus RitterMassentierhaltungsinitiativeNationalrat