In vielen Teilen Afrikas sind die Corona-Zahlen sprunghaft angestiegen. Das WHO sieht den Grund in der unfairen Impfstoffverteilung weltweit.
Weltgesundheitsorganisation
Bisher wurden eine halbe Milliarde Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Vor allem in Afrika dürfte die Dunkelziffer höher sein. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kurve der Corona-Zahlen in vielen Teilen Afrikas sei besorgniserregend.
  • Die Ursache dafür sieht das WHO bei der ungerechten Impfstoffverteilung weltweit.
  • Die Zahlen würden auf einen deutlichen generellen Anstieg hindeuten.

Der sprunghafte Anstieg der Corona-Zahlen in Teilen Afrikas könnte nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Folge der ungleichen Impfstoffverteilung sein.

Kurve sei besorgniserregend

In der vergangenen Woche habe sich die Zahl der Neuinfektionen zum Beispiel in Liberia, Sambia, Simbabwe und Ruanda verdoppelt. Das sagte WHO-Krisenkoordinator Mike Ryan am Freitag in Genf. Die Kurve sei sehr besorgniserregend.

«Das ist die Konsequenz der aktuell unfairen Verteilung von Impfstoffen», sagte Ryan. Nur ein ganz kleiner Teil der Bevölkerung sei trotz aller Appelle der WHO bisher geschützt. «Wir sind dabei, einen hohen Preis für diese Ungerechtigkeit zu zahlen.» Die Signale aus Afrika deuteten auf einen möglicherweise deutlichen generellen Anstieg hin.

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Das Logo der Weltgesundheitsorganisation (WHO). - Keystone

«Anzunehmen, dass die nächste Welle in Afrika ein vorübergehender kleiner Schauer und kein Sturm ist, ist sehr, sehr voreilig.» Ryan warnte zugleich auch für den Rest der Welt vor der Annahme, dass eine Corona-Welle der vorhergehenden ähnlich sein werde. «Jede Welle ist einzigartig.» Sie hänge von der Jahreszeit, den Virusvarianten und der Intensität der Übertragung ab.

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