Die WHO empfiehlt ein Medikament für mit Corona infizierte Personen. Die Antikörper-Kombination soll einen schweren Verlauf verhindern.
Das Logo der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im europäischen Hauptquartier der Vereinten Nationen in Genf. Foto: Peter Klaunzer/KEYSTONE/dpa
Das Logo der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im europäischen Hauptquartier der Vereinten Nationen in Genf. Foto: Peter Klaunzer/KEYSTONE/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die WHO empfiehlt erstmals ein Medikament für Covid-Erkrankte.
  • Es soll einen schweren Verlauf verhindern.
  • Auch der Schweizer Pharmakonzern Roche war daran beteiligt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals ein Medikament als Vorbeugung gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bei infizierten Risikopatienten empfohlen. Die WHO verweist auf Studien, wonach die Antikörper-Kombination aus Casirivimab und Imdevimab von der US-Firma Regeneron und dem Basler Pharmakonzern Roche deren Überlebenschancen verbessern kann.

Die WHO veröffentlichte diese Empfehlung im «British Medical Journal». In Deutschland wird diese Antikörper-Kombination bereits in speziellen Fällen für Corona-Patienten eingesetzt. Viele Länder, die selbst keine Risikobewertungen machen können, warten aber auf solche WHO-Empfehlungen. Auch Hilfsorganisationen setzen in der Regel nur von der WHO empfohlene Mittel ein.

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Roche ist an der Entwicklung eines Medikament beteiligt, das gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bei infizierten Risikopatienten vorbeugen soll. Die WHO empfiehlt dieses Medikament. Im Bild Roche-Konzernchef Severin Schwan. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Die WHO empfiehlt nun die Gabe der Mittel bei Corona-Patienten mit Vorerkrankungen, die deshalb Gefahr laufen, schwer an Covid-19 zu erkranken und dann auf Intensivstationen behandelt werden müssten. Ebenso sollen bereits schwer Erkrankte damit behandelt werden, die keine Antikörper gegen Covid-19 haben.

Herausforderung seien die hohen Kosten und die knappe Produktion, so die WHO. Deshalb werde mit Roche über niedrigere Preise, eine mögliche Schenkung und eine faire Verteilung in aller Welt verhandelt. Die WHO setzte sich dafür ein, dass auch anderen Herstellern die Produktion ermöglicht wird, damit billigere Varianten der Mittel auf den Markt kommen.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen berichtete, Regeneron habe bereits in mindestens elf ärmeren Ländern Patentanträge gestellt. Sie forderte das Unternehmen auf, auf die Durchsetzung von Patenten in ärmeren Ländern zu verzichten.

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