Wegen Coronavirus fast alles zu: So verbringen Junge ihre Freizeit
Noch immer bestimmt das Coronavirus unseren Alltag – Bars, Clubs und Freizeitbetriebe bleiben geschlossen. Wie verbringen junge Leute nun ihre Freizeit?

Das Wichtigste in Kürze
- Besonders junge Leute verbringen ihre Freizeit oft in Bars, Clubs oder auch Kinos.
- Seit Wochen fallen die meisten Freizeitangebote aber coronabedingt weg.
- Junge Leute berichten, wie sie sich während Corona die Zeit vertreiben.
Das Coronavirus hat 2020 ausgeläutet – und gleich 2021 wieder eingeläutet. Ein Ende der Pandemie ist in naher Zukunft nicht in Sicht. Und so bleiben auch viele Freizeitbetriebe geschlossen. Das dürfte besonders jungen Menschen schwerfallen, die oft viele soziale Kontakte pflegen.
Wie vertreiben sich Jugendliche und junge Erwachsene während der Pandemie die Zeit? Und wie hat sich ihre Freizeitgestaltung seither verändert? Nau.ch hat nachgefragt.
Laura (20): «Vermisse es, die Nacht durchzutanzen!»
Die Bernerin Danissa (23) erzählt: «Vor der Corona-Krise habe ich mehr Leute getroffen und war mehr unterwegs.» Auch was den Sport angehe habe sich für sie viel verändert.
«Vor der Krise ging ich ins Fitnessstudio, jetzt jogge ich und mache Home-Workouts. Das passt mir viel besser – ich glaube nicht, dass ich nach Corona noch ein Fitness-Abo löse.»

Besonders vorsichtig sein muss die 22-jährige Flavia aus St. Gallen. Sie lebt mit zwei Risikopatienten in einem Haushalt.
«Früher habe ich viel mit Freunden und Freundinnen unternommen. Aktivitäten wie etwas trinken gehen, Kino oder Shoppen», erzählt sie. Jetzt sehe sie ihre Freunde höchstens noch bei kurzen Spaziergängen. «Am meisten vermisse ich eindeutig die sozialen Kontakte, auf die ich nun verzichten muss.»
Auch Winterthurerin Laura (20) beschäftigt sich anders als früher: «Im Allgemeinen würde ich sagen, dass ich mehr Dinge alleine mache, zum Beispiel malen oder spazieren gehen.»

Auf die Frage, was sie aus Zeiten vor dem Coronavirus am meisten vermisse, gesteht sie: «Ganz ehrlich? Mit meinen Freunden ausgehen und die ganze Nacht in einem Club oder bei einem Konzert durchtanzen. Für mich hat das etwas sehr Befreiendes.»
Daynah (23): «Sehe Kollegen fast nicht mehr»
Für viele junge Erwachsenen stehen die mangelnden Sozialkontakte während der Pandemie im Zentrum. So auch für Daynah (23) aus Rapperswil-Jona SG: «Ich sehe meine Kollegen jetzt fast nicht mehr.»
Sie habe viele Kolleginnen, die nicht in ihrer Nähe wohnen. «Die treffe ich jetzt gar nicht mehr. Ich will im Moment nicht mit dem Zug irgendwohin fahren.»
Ihr Job lässt sich auch zu Zeiten des Coronavirus nicht im Homeoffice ausüben. Dafür, dass sie nicht von zu Hause aus arbeiten muss, ist die gebürtige Zürcherin dankbar. «Dann komme ich zumindest so noch ein bisschen unter die Leute», freut sie sich.
Ryan (21) zum Coronavirus: «Vertrieb mir Zeit mit Yatzy»
Besonders dramatisch schildert der 21-jährige Ryan aus Bern seine bisherige Corona-Zeit. Er hatte sich 2020 vorgenommen, mit dem Krafttraining zu beginnen – und löste gleich ein zweijähriges Fitness-Abo. Doch dann kam der Lockdown: «Drei Monate regelmässiges Aufbautraining für nichts!»

Bis heute hat er sein Training nicht wieder aufgenommen. «Stattdessen vertrieb ich mir die Zeit neben meinem Studium mit dem Yatzy-Spielen auf einer neu entdeckten App.» Ryan klagt über mangelnde Motivation und Frust im Distanz-Studieren.
Optimistischer blickt er aber in die Zukunft: «Jetzt wünsche ich mir Kinobesuche, das Anstossen mit Freunden in der Lieblingsbar und sogar das Fitnesscenter zurück. Auf ein besseres 2021!»