Feuerwerk

Wasserzauber und Drohnenballett statt Feuerwerk

Keystone-SDA
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Bern,

Wasser und Licht statt Lärm und Rauch. Wegen der hohen Waldbrandgefahr steht Feuerwerk am 1. August auf der Kippe. Es gibt aber moderne Alternativen.

Drohnen Show beim Zueri-Fäscht in Zürich im Juli 2019. (KEYSTONE/Walter Bieri)
Drohnen Show beim Zueri-Fäscht in Zürich im Juli 2019. (KEYSTONE/Walter Bieri) - sda - KEYSTONE/WALTER BIERI

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz ist es für Feuerwerk am 1. August wohl zu trocken.
  • Verschiedene Gemeinden im ganzen Land haben Alternativen zu den Raketen gefunden.
  • Ob mit Drohnen, Wasser oder Höhenfeuer: Gefeiert wird auf ganz unterschiedliche Art.

Feuerwerk ist zwar noch immer fester Bestandteil des Schweizer Nationalfeiertags, doch machen sich mancherorts Veranstalter und Gemeinden Gedanken zu Alternativen. Eine solche gefunden hat zum Beispiel die Gemeinde Neuenegg BE.

Bereits zum dritten Mal geht die Wasser-, Musik- und Lichtshow nun in der Berner Vorortsgemeinde über die Bühne. Dort spritzen beleuchtete Wasserfontänen im Takt der Musik und sorgen so für eine Feuerwerk ganz ohne Feuerwerk.

Blick auf Neuenegg. Im Hintergrund die A12 mit dem Autobahnviadukt oberhalb von Flamatt und dem Silo der Mühle Flamatt.
Blick auf Neuenegg. Im Hintergrund die A12 mit dem Autobahnviadukt oberhalb von Flamatt und dem Silo der Mühle Flamatt. - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Entstanden ist der Wasserzauber als privates Projekt in einem Neuenegger Quartier. Mittlerweile gibt es einen Verein, der sich um das Spektakel kümmert. Es findet an mehreren Abenden, darunter auch am 1. August, auf dem Viehmarktplatz statt.

Das Wasser für die Show wird dem Grundwasser entnommen, wie Vereinspräsident Daniel Portner dem Regionalfernsehen «TeleBärn» sagte. Dem Wasser werde nichts zugesetzt. Es werde aufgefangen und am Ende wieder ins Grundwasser eingespeist.

Drohnenballett in Crans-Montana

Der Walliser Ferienort Crans-Montana setzt ebenfalls auf Licht und Musik und auf eine 15-minütige Drohnenshow. Am Lakeside-Festival am Bielersee setzt man dieses Jahr ebenfalls auf eine Drohnenflugshow.

Drohnenshow st. moritz
St. Moritz zeigte am 1. Januar 2020 eine Premiere: Zum ersten Mal wird in der Schweiz an Neujahr eine Drohnenshow praesentiert. - keystone

Auch in der Stadt Bern hat ein Verein Pläne für ein Drohnenballett lanciert. Dies, nachdem das Stadtparlament 2021 einen Verzicht auf das traditionelle Feuerwerk auf dem Hausberg Gurten beschlossen hatte.

Beliebte Höhenfeuer

Auch im Bündnerland gibt es Gemeinden, die am 1. August ganz auf lautes Feuerwerk verzichten, etwa in Arosa, wo die örtliche Sektion des Alpenclubs SAC stattdessen Höhenfeuer entzündet.

Im Eriz, einem kleinen Dorf an der Grenze zwischen dem Berner Oberland und dem Emmental, prangt jeweils am 1. August eine grosse Feuerschrift an den Nordflanken des nahen Hohgants. Sie zeigt den Ortsnamen Eriz mit einem Schweizerkreuz. 1987 schaffte der Feuerschriftzug den Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde.

Höhenfeuer
Ein Mädchen schwenkt die Schweizerfahne an der Bundesfeier der Gemeinde Fischenthal ZH mit einem der grössten Höhenfeuer in der Schweiz. - Keystone

Dieses Jahr ist die Feuerschrift erst ein paar Tage später zu sehen, denn vom 5. bis 7. August feiert das Dorf sein 700-jähriges Bestehen.

Regelmässig Trockenheit am 1. August

Die Hitzesommer in den vergangenen Jahren habe den Veranstaltern von Feuerwerken das Leben auch nicht leichter gemacht. Aufgrund von grosser Trockenheit mussten Kantone und Regionen wiederholt Einschränkungen und gar Verbote für das Abbrennen von Feuerwerk erlassen.

Oft war bis zum letzten Moment nicht klar, ob nun Feuerwerke gezündet werden dürfen oder nicht. Auch im laufenden Jahr überrollen Hitzewellen das Land. Aktuell haben fast alle Kantone ein Feuerverbot zumindest im Wald oder in Waldesnähe erlassen, einige darüber hinaus auch ein Feuerwerksverbot im Hinblick auf den Nationalfeiertag.

Tierschützer freuen sich über weniger «Knallerei»

Tierfreunde kritisieren «die Knallerei» am 1. August seit Jahren, da sie Haus- und Wildtiere verschrecke. Und auch die Ökobilanz von Feuerwerken ist nicht die beste. Durch das Abbrennen entstehen jährlich rund 300 Tonnen Feinstaub, der die Luft belastet.

Ein Initiativkomitee engagiert sich in der Schweiz dafür, dass Privatpersonen keine lauten Feuerwerke mehr abbrennen dürfen. Laute Feuerwerke wollen die Initiantinnen und Initianten nur noch an überregionalen Anlässen zulassen. Die zuständigen Kantone sollen auf Gesuch hin knallende Feuerwerke bewilligen dürfen.

Dem Komitee gehören mehrere Umwelt- und Tierschutzorganisationen an. Die Initiantinnen und Initianten haben bis am 3. November 2023 Zeit, die für das Zustandekommen nötigen 100'000 Unterschriften zusammenzubekommen.

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