An einem Mediengespräch im Rahmen des Locarno Film Festival äusserte sich unter anderem Bundesrat Alain Berset zu den aktuellen Herausforderungen der Schweizer Filmbranche. Neben der Pandemie und der internationalen Zusammenarbeit war auch die Gleichstellung ein Thema.
Bundesrat Alain Berset hat am Freitagabend zur Eröffnung der 35. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Freiburg (FIFF) wieder Publikum begrüsst - nach einer coronabedingten Zwangspause im letzten Jahr. (Archivbild)
Bundesrat Alain Berset hat am Freitagabend zur Eröffnung der 35. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Freiburg (FIFF) wieder Publikum begrüsst - nach einer coronabedingten Zwangspause im letzten Jahr. (Archivbild) - sda - Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

2020 hatte das Bundesamt für Kultur (BAK) eine Studie zur Gleichstellung im Schweizer Film in Auftrag gegeben.

Deren wesentliche Ergebnisse haben Bundesrat Alain Berset, BAK-Direktorin Isabelle Chassot und Ivo Kummer, Leiter Abteilung Film des BAK, am Donnerstag in Locarno der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Studie zeigt, dass Frauen in der Filmförderung nicht mehr benachteiligt werden, was 2014 noch der Fall war. Gleichzeitig seien sie im professionellen Filmschaffen aber nach wie vor untervertreten und in Bereichen wie Regie, Drehbuch und Schauspiel schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen, schrieb das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) in einer Medienmitteilung.

Neben den aktuellen Auswertungen zeigt die Studie mögliche Massnahmen zur Förderung der Gleichstellung. So sollen etwa die Vielfalt unterstützt und sichtbarer gemacht sowie die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Einige der vorgeschlagenen Massnahmen sind bereits umgesetzt worden. Beispielsweise sind die Kosten für die Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen im Filmherstellungsbudget anrechenbar.

Während der Corona-Pandemie hat das Bundesamt für Kultur ausserdem seine Fördermassnahmen im Bereich Film angepasst. So wurde in Zusammenarbeit mit der SRG, Cinéform und der Zürcher Filmstiftung eine Zusatzfinanzierung eingeführt, die eine Berücksichtigung von Verzögerungen der Dreharbeiten sowie Schutzkonzepten ermöglicht.

Trotz allem werde die Rückkehr zur Normalität eine grosse Herausforderung sein, waren sich die Gesprächsteilnehmenden einig. Weil sich die Schweizer Filme neben einer starken internationalen Konkurrenz (verschobene Produktionen, die nun alle gleichzeitig erscheinen) behaupten müssen, unterstützt das BAK einerseits zehn Werke in ihrer Verbreitung in den Kinos und online. Andererseits finanziert es zusammen mit Pro Cinema die Kampagne «Back to the Cinema», die das Publikum möglichst zahlreich zurück in die Säle locken soll.

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