Die Bundesanwaltschaft hat nach unbestätigten Informationen entschieden, eines der beiden Ermittlungsverfahren gegen Sepp Blatter einzustellen.
Sepp Blatter Fifa
Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter vergibt die WM 2022 an Katar. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundesanwaltschaft will offenbar ein Verfahren gegen Sepp Blatter einstellen.
  • Dabei geht es um zu billig verkaufte Filmrechte für die WM 2010 und 2014.

Von der Verfahrenseinstellung berichteten die Zeitungen «Le Monde» und «Süddeutsche Zeitung» am Freitag. Der 84-jährige Sepp Blatter, wird demnach im Verfahren um zu billig verkaufte Filmrechte nicht weiter strafrechtlich verfolgt.

Blatter wurde vorgeworfen, er habe der Karibischen Fussballunion (CFU) Fernsehrechte zu Preisen zugeschanzt, die unter dem Marktwert gelegen hätten. Es bestand der Verdacht auf unfaires Management und Vertrauensbruch.

Der Vertrag, der 2011 auslief, gewährte der CFU die Fernsehrechte an den Weltmeisterschaften 2010 und 2014 zum Preis von 600'000 Dollar - deutlich unter dem damaligen Marktwert.

An der Spitze der CFU stand damals Jack Warner aus Trinidad, der von der Fifa auf Lebenszeit ausgeschlossen worden war und von der US-Justiz wegen Korruption angeklagt worden war. Blatter sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, er habe das Dokument über die teilweise Einstellung des Verfahrens noch nicht persönlich erhalten.

Das Verfahren um Filmrechte, die zu Preisen unter dem Marktwert verkauft worden sein sollen, war Teil eines zweiteiligen Verfahrens gegen Blatter. Dieses wurde 2015 eröffnet.

Im zweiten Strafverfahren wird dem ehemaligen Fifa-Präsidenten vorgeworfen, im Februar 2011 eine umstrittene Zahlung von 2 Millionen Schweizer Franken an den damaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini veranlasst zu haben.

«Sobald auch der Fall Platini abgeschlossen ist, werde ich bei der Fifa einen Antrag auf Rehabilitierung stellen, da meine Suspendierung durch die Fifa-Ethikkommission aufgrund von Vorwürfen der Schweizer Justiz erfolgt ist», fügte Blatter hinzu.

Eine Anfrage der Keystone-SDA bei der Bundesanwaltschaft in Bern blieb vorerst unbeantwortet. Sepp Blatter hatte den Weltfussballverband bis 2015 präsidiert und wurde von der Fifa-Ethikkommission für sechs Jahre gesperrt.

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