Der neue CS-Konzernchef Thomas Gottstein sagte kürzlich, dass das Online-Banking wegen der Coronakrise Hochkonjunktur hat.
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Thomas Gottstein ist seit Februar 2020 Chef der Credit Suisse. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Online-Banking wurde während der Coronakrise deutlich mehr genutzt.
  • Künftig werde die Belegschaft der CS vermehrt von zu Hause arbeiten.

Das Online-Banking hat durch die Coronavirus-Pandemie einen Schub erhalten. Dies sagte der seit rund 100 Tagen amtierende Konzernchef der Grossbank Credit Suisse (CS), Thomas Gottstein, zur «Neuen Zürcher Zeitung». Die Nutzung des Internets habe beispielsweise im Zahlungsverkehr zugelegt. Die Zahl der Filialen werde deshalb weiter abnehmen, erklärte er.

Die Belegschaft werde zudem im Durchschnitt künftig vermehrt von zu Hause aus arbeiten, sagte er weiter. «Erste Schätzungen gehen in Richtung 10 bis 20 Prozent der Arbeitszeit», betonte Gottstein.

Die CS werde damit auch weniger Bürofläche benötigen. «Es werden wohl aber nicht nur die Banken weniger Bürofläche benötigen, sondern der Dienstleistungssektor als Ganzes». So hiess es vom Konzernchef der Schweizer Grossbank.

Mittelfristiger Personalabbau laut Thomas Gottstein

Als Folge der Coronavirus-Pandemie wird es laut dem Manager künftig ebenfalls weniger Geschäftsreisen geben. «Die Firmen haben gemerkt, wie gut Videokonferenzen funktionieren», sagte Thomas Gottstein gegenüber der «NZZ». Allerdings sollte man diesen Umstand nicht überbetonen.

«Persönliche Beziehungen gehören zum Bankgeschäft, zum Beispiel bei komplexen Transaktionen», sagte er. Zudem müssten die Chefs bei weltweit tätigen Konzernen ihre Teams weiterhin regelmässig besuchen, hiess es.

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Das Online-Banking hat stark zugenommen, sagt Thomas Gottstein. (Symbolbild) - keystone

Weiteren Entlassungen erteilte der Konzernchef der CS ausserdem keine Absage. «Mittelfristig werden wir sicher mit weniger Personal auskommen. Vor allem auch, weil wir das Geschäft weiter automatisieren werden», hob er hervor.

Viele Abläufe liessen sich noch verschlanken. «Das ist eine meiner Prioritäten», sagte er. Das Geldhaus wolle aber auch wachsen, insbesondere im Geschäft mit sehr vermögenden Kunden und im Asien-Geschäft.

Rückkehr an die Arbeitsplätze

Zur weiteren Vorgehensweise in der Coronavirus-Pandemie habe das Kreditinstitut einen Vierphasenplan entwickelt. Dieser werde je nach Weltregion unterschiedlich umgesetzt, hiess es.

«In der Schweiz gab es nie eine Ausgangssperre, wir hatten immer Mitarbeiter mit geschäftskritischen Funktionen in den Büros. Und die Teams kehren in einem stufenweisen Prozess an ihre Arbeitsplätze zurück», sagte Gottstein. «Wer jedoch weiterhin von zu Hause aus arbeiten will, darf das», betonte er.

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