SVP-Tuena: «Die Justiz muss Antifa-Krawallanten hart bestrafen»
Es knallte in Zürich zwischen Linksautonomen und der Stadtpolizei. Eine geballte Ausnahme oder werden solche Antifa-Besetzungen in Zukunft öfters vorkommen?

Das Wichtigste in Kürze
- Linksautonome und die Polizei gerieten am Weekend heftig aneinander.
- Antifa-Gruppierungen besetzten den Platzspitz und das Kasernenareal.
- Die Juso-Co-Chefin findet das Vorgehen der Polizei «unverhältnismässig».
Unruhiges Wochenende in Zürich: «Soeben wurde der Platzspitz in Zürich neben den Gleisen der SBB besetzt. Die Bullen greifen bereits an, kommt vorbei!»
Das postete die Antifa-Gruppierung «Gleis 161» auf Instagram. Die Polizei stürmte daraufhin das Gelände und ging mit Wasserwerfern und Gummischrot vor.

Auch am Samstagabend krachte es: Eine grössere Gruppe vermummter Personen wollte sich im Kasernenareal verbarrikadieren.
Als die Polizei-Einsatzkräfte das Areal betraten, flogen Steine, Flaschen und pyrotechnische Gegenstände.
«Sich zu wehren, ist legitim»
Daria Semenova ist Co-Präsidentin der Juso Stadt Zürich. Sie sagt zu Nau.ch: «Die Besetzung des Platzspitz finden wir grundsätzlich sehr positiv. Sie war friedlich.»
«Das Ziel war es, ein politisches Kulturprogramm für alle anzubieten und dabei Spenden zu sammeln.» Die Polizei hätte aber pauschal aggressiv reagiert.
Semenova: «Sie griff ohne differenzierte Einschätzung der Bedrohung ein. Sich dagegen zu wehren, ist legitim.»
Wie heftig es zu und her ging, lässt sich von einem Instagram-Post von «gleis161» ableiten: Die Polizisten werden da als «Schergen des Schweizer Staates, die Menschen mit Hunden in den Fluss jagen» bezeichnet.

«Hätte tödlich enden können»
Semenova sagt dazu: «Aus Angst vor der aggressiven Polizeitaktik sprangen einige Personen beim Wehr in die Limmat.»

«Solche Situationen hätten tödlich enden können. Der Polizeieinsatz war rücksichtslos und unverhältnismässig», findet die Juso-Co-Chefin.
Stapo-Medienchefin Judith Hödl entgegnet: «Als wir eine Personenkontrolle ankündigten, flohen einige Personen in die Limmat. Daraufhin boten wir sofort ein Boot der Wasserschutzpolizei auf, falls jemand in Ertrinkungsgefahr geraten sollte.»
Faustgrosse Steine sichergestellt
Hödl fährt fort: «Die Polizei wurde massiv angegriffen. Die Gewaltbereitschaft der Besetzer*innen war äusserst hoch.»
Die Stapo habe Säcke mit faustgrossen Steinen sichergestellt, die bereit gemacht worden waren, um sie gegen die Polizei einzusetzen.

Hödl: «Es wurden schwere Verletzungen in Kauf genommen. Ein Polizist wurde am Kopf von einem Gegenstand getroffen. Da er einen Helm trug, blieb er zum Glück unverletzt.»
«Wir haben in der Schweiz keine Rambo-Polizisten, das Gegenteil ist der Fall», sagt SVP-Nationalrat Mauro Tuena zu Nau.ch.

«Die Polizisten werden beim Ausüben ihrer Arbeit angespuckt, gefilmt und beschimpft. Dabei leisten Polizisten einen ausgezeichneten Job», so der Zürcher.
Geht das nun so weiter?
Tuena glaubt: «Die Antifa wird weitere solche Aktionen planen. Und die Politik hat alles zu unternehmen, dass dies nicht der Fall sein wird.»

Er fügt an: «Die Polizei muss Antifa-Krawallanten verhaften und die Justiz sie hart bestrafen.»
Nur so könne gewährleistet werden, dass es nicht jedes Wochenende zu schweren Ausschreitungen in Zürich komme.
Die Leidtragenden von Krawallen seien Gewerbe und die Bevölkerung. «Zudem sind Besetzungen illegal», so Tuena.
Die Juso-Co-Präsidentin Semenova sagt: «Wir hoffen, dass friedliche Besetzungen in Zukunft ihren Platz erhalten.»