Sanija Ameti schiesst auf ein Bild von Jesus und Maria. Die Reaktionen sind heftig. Nun kassiert die GLP-Politikerin eine Anzeige.
Sanija Ameti
Sorgt für viele Diskussionen: Sanija Ameti bei ihren Schüssen auf Jesus und Maria. - Bildmontage

Das Wichtigste in Kürze

  • Sanija Ameti zeigt sich auf Instagram beim Schiessen - auf ein Bild von Jesus und Maria.
  • Die Reaktionen sind heftig: Kirche und Politiker fordern Ausschluss und Rücktritt.
  • Ametis Partei, die GLP, schliesst Konsequenzen nicht aus.
  • Die Junge SVP reichte Strafanzeige wegen Verletzung der Glaubens- und Kultusfreiheit ein.
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Der Ausflug von Sanija Ameti sorgt weiter für viele Diskussionen: Die GLP-Politikerin und Operation-Libero-Chefin zeigte sich auf Instagram beim Schiessen – auf ein Bild von Maria und Jesus.

Die Junge SVP Schweiz reichte Strafanzeige wegen Verletzung der Glaubens- und Kultusfreiheit ein, wie die Partei am Montagmorgen mitteilte. Auch Nicolas Rimoldi, Gründer von Mass-Voll, kündigte eine Anzeige an. Im Berner Kantonsparlament, dem Grossen Rat, ging am Montag eine Anfrage der SVP zum Thema ein, da Ameti als Doktorandin an der Universität Bern tätig ist.

Rücktritt und Ausschluss gefordert

Und auch sonst fallen die Reaktionen in der Polit-Szene heftig aus. SVP-Nationalrätin Therese Schläpfer fordert auf X den sofortigen Rücktritt als Präsidentin der Operation Libero sowie einen Parteiausschluss aus der GLP: «Mutter und Kind als Zielscheibe. Sagt alles... », schreibt Schläpfer.

Ins gleiche Horn bläst Alt-Mitte-Nationalrätin Kathy Riklin und fordert: «Bitte Hände weg von Waffen und Politik!!! Rücktritt von allen öffentlichen Funktionen.»

Jürg Grossen
Schliesst Konsequenzen nicht aus: GLP-Präsident Jürg Grossen. - keystone

Ihre Partei, die GLP Schweiz, verurteilte die Aktion von Ameti auf Social Media ebenfalls: «Der Instagram-Beitrag von Sanija Ameti widerspricht den Werten der GLP. Unsere Partei verurteilt jegliche Form von Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber religiösen Symbolen und den Religionen selbst. Wir setzen uns für Toleranz, Respekt und den friedlichen Umgang miteinander ein.»

«Schliessen Konsequenzen nicht aus»

Jürg Grossen, Präsident der GLP Schweiz, wird gegenüber Blick noch deutlicher: «Dieses Verhalten von Sanjia Ameti ist nicht akzeptabel. Das war eine vorsätzliche Provokation», so Grossen. Und kündigt an: «Konsequenzen schliessen wir nicht aus.»

Sanja
Hier schiesst Sanija Ameti auf Jesus und Maria. - Instagram/@sanija.ameti

Eine «entschiedene Reaktion auf verschiedenen Ebenen» wird auch von Seiten der katholischen Kirche gefordert. In einem Artikel auf dem Portal kath.ch nimmt sich Franz-Xaver Hiestand, Jesuit und Leiter der katholischen Hochschulgemeinde in Zürich, dem «Fall Ameti» an.

Soll Sanija Ameti von allen öffentlichen Funktionen und Ämtern zurücktreten?

«Nicht nur, dass Ameti auf eine Kinder- und eine Frauenfigur geschossen hat. Nicht nur, dass Einschussstellen bei einer solchen Bild-Konstellation auf Gewaltfantasien schliessen lassen. Sondern vor allem: In Ametis Instagram-Beitrag offenbart sich eine schockierende Ignoranz hinsichtlich der Bedeutung religiöser Symbole», schreibt Hiestand.

Sanija
Dieses Foto von Sanija Ameti zeigt die Einschusslöcher. - Instagram/@sanija.ameti

Die nachgereichte Entschuldigung aus dem Standardrepertoire hätte den angerichteten Schaden nur teilweise weggekehrt, so Hiestand weiter.

Wie sieht es juristisch aus?

Bleibt die Frage, ob Ameti mit der Aktion im Schiessstand nicht nur ihre (politische) Karriere gefährdet, sondern sich strafbar gemacht hat. Die Kantonspolizei Zürich sagte auf X zu einer entsprechenden Anfrage: «Die Kantonspolizei Zürich hat Kenntnis von dieser Aktion. Die rechtliche Würdigung obliegt der Untersuchungsbehörde.» Sprich: Die Staatsanwaltschaft wird entscheiden, ob ein Verfahren gegen Ameti eröffnet wird.

Seit rund drei Jahren ist die in Bosnien und Herzegowina geborene Juristin Co-Präsidentin von Operation Libero. Vor allem in dieser Rolle erregte sie mit Provokationen bereits mehrfach Aufmerksamkeit, etwa als sie im November 2022 in einer Diskussionssendung im Fernsehen sagte, sie könne sich die beiden (damaligen) SVP-Bundesratskandidaten Albert Rösti und Hans-Ueli Vogt «aus politischer Warte nicht schöntrinken».

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