So schreibt Ausland über Zoll-Hammer am Nationalfeiertag
Die Schweiz wird von den neuen US-Zöllen mit am stärksten getroffen. Auch im Ausland wird über den Schock am Nationalfeiertag berichtet.

Das Wichtigste in Kürze
- Statt ausgelassen Geburtstag zu feiern, bekommt die Schweiz hohe US-Zölle aufgebrummt.
- Nicht nur hierzulande beschäftigt der Zoll-Hammer, auch im Ausland wird darüber berichtet
Ausgerechnet an unserem Nationalfeiertag muss die Schweiz einen herben Schlag einstecken: US-Präsident Donald Trump verhängt Importzölle von 39 Prozent auf Güter aus der Schweiz.
Das sind deutlich mehr als die im April ursprünglich angekündigten 31 Prozent. Der Bundesrat nimmt das «mit grossem Bedauern» zur Kenntnis.
Der neue Zollsatz soll am 7. August in Kraft treten. Im Gegensatz zur EU, für die ein Zollsatz von 15 Prozent gilt, konnte die Schweiz keine Einigung mit den USA erzielen.
Die Schweiz trifft Trumps Zoll-Hammer besonders hart: Nur vier Länder erhalten höhere Zölle, nämlich Myanmar (40 Prozent), Laos (40 Prozent), Syrien (41 Prozent) und Brasilien (50 Prozent).
Auch im Ausland ist der überraschend hohe Zollsatz gegen die Schweiz Thema. Zahlreiche Zeitungen berichten darüber.
«Schweizer fühlen sich zu Unrecht bestraft»
Die BBC schreibt, die Schweiz habe «bis zur letzten Minute» auf einen Deal gehofft. Doch die Hoffnung löste sich nach einem letzten Telefonat mit Donald Trump in Luft auf.
Das Hauptproblem des US-Präsidenten sei, dass die Schweiz den USA mehr verkauft, als sie abkauft.
«Aber die bittere Realität ist, dass die Schweizer Dinge produzieren, welche die USA brauchen, aber nicht herstellen. Darunter vor allem bestimmte Werkzeugmaschinen und Arzneimittel», heisst es in dem Bericht.
Viele Dinge, die von den USA produziert werden – beispielsweise Autos – «stehen einfach nicht auf der Einkaufsliste der Schweiz». Es gebe also keine Möglichkeit für uns, dieses Defizit auszugleichen.
Weiter schreibt der britische Sender: «Während sie ihren Nationalfeiertag feiern, haben die Schweizer das Gefühl, dass sie zu Unrecht bestraft werden.» Und zwar dafür, «dass sie hochwertige Produkte herstellen, die von der grössten Volkswirtschaft der Welt gerne gekauft werden».
«Himmelhohe Zölle», «happige 39 Prozent»
«Übertrifft schlimmste Befürchtungen: Schweiz nach Zoll-Hammer unter Schock», titelt der deutsche «Focus».
Das Nachrichtenunternehmen «Politico» schreibt: «Washington setzt noch eins drauf, indem es himmelhohe Zölle verhängt – und dann der Alpenrepublik zu ihrem Nationalfeiertag gratuliert.»
Die Schlagzeile der «The Business Times» aus Singapur zu dem Thema lautet derweil: «US-Handelsblitz trifft die Schweiz mit happigen 39 Prozent.»
Laut der «New York Times» ist die Schweiz «fassungslos über den 39-Prozent-Zoll – einer der höchsten der Welt».
Schweiz in «Schockzustand»
Auch die britische «Financial Times» nimmt das Thema auf. Die Schweiz sei «geschockt» über den hohen Zollsatz.
«Es ist unklar, was die USA von uns wollen», zitiert die Zeitung einen Gesetzgeber. Man könne sagen, die Regierung befinde sich in einem «Schockzustand».
Gleichzeitig geht die Meldung, dass die Aktien der Watches of Switzerland Group nach der Zoll-Ankündigung um bis zu sechs Prozent gefallen sind, um die Welt.