Die EPFL-Forscher entwickeln eine verbesserte Immuntherapie gegen Krebs mit vielversprechenden Resultaten.
Krebszellen
Krebszellen. (Symbolbild) - dpa/AFP/Archiv

Schweizer Forschende haben eine verbesserte Version der Immuntherapie gegen Krebs entwickelt. In Labortests habe diese vielversprechende Resultate gezeigt, teilte die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) am Donnerstag mit.

Bei Mäusen konnten damit bösartige Tumore zerstört werden, wie die in der Fachzeitschrift «Nature Biotechnology» veröffentlichte Studie zeigt.

Konkret haben die Forschenden die sogenannte CAR-T-Zell-Therapie verbessert. Für diese Immuntherapie werden körpereigene weisse Blutkörperchen im Labor gentechnologisch so verändert, dass sie Krebszellen erkennen und gezielt vernichten können. In der Schweiz ist sie seit Oktober 2018 zugelassen.

Bisherige Anwendung und Herausforderungen

Bisher wird sie bei verschiedenen Formen von Blutkrebs wie Leukämie oder Lymphomen eingesetzt. Mit soliden Tumoren, wie etwa bei Brustkrebs oder Lungenkrebs, haben die genetisch veränderten Zellen hingegen Schwierigkeiten, wie es in der Studie hiess. Sie erschöpfen zu schnell und versagen letztendlich darin, die Tumore vollständig zu zerstören.

Um dies zu verhindern, haben die Forschenden der EPFL die gentechnologischen Veränderungen der Zellen erweitert: Sie haben die Zellen dazu gebracht, sogenanntes Interleukin-10 (IL-10), ein entzündungshemmendes Protein, herzustellen. Damit produzieren die T-Zellen quasi ihre eigene Medizin.

Ergebnisse und Ausblick

Die so gepimpten Immuntherapie-Zellen zerstörten im Rahmen der Studie Tumore verschiedener Krebsarten in Mäusen komplett. Selbst nach einer erneuten Einführung von Tumorzellen in geheilte Mäuse konnten sich diese nicht etablieren oder irgendwelche bösartigen Merkmale entwickeln, wie die Forscherinnen und Forscher in ihrer Studie nachwiesen.

Nach Angaben der Autorinnen und Autoren zeigt dies die Langzeitwirksamkeit der Behandlung: Das Immunsystem bleibt reaktiv und kann jegliche Bedrohung durch erneuten Krebs effektiv neutralisieren. «Die Ergebnisse in meinem Labor sind äusserst aufregend. Wir sind überzeugt, dass diese Technologie das Potenzial hat, Leben zu retten», wurde Studienleiter Li Tang zitiert.

Zurzeit seien klinische Versuche mit der verbesserten Immuntherapie am Laufen, hiess es von der EPFL weiter. Bei den elf Patienten, die im Rahmen dieser klinischen Studie behandelt wurden, sei der Krebs komplett verschwunden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

LungenkrebsStudieKrebs