Von den Corona-Pressekonferenzen des Bundesrates zum Tiktok-Star: Die Genfer Ethikerin Samia Hurst nutzt die Plattform, um 60'000 Follower zu informieren.
Samia Hurst
Die Genfer Ethikerin Samia Hurst war Mitglied der Corona-Taskforce des Bundes. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bioethikerin Samia Hurst war während der Pandemie Vizepräsidentin der Covid-Taskforce.
  • Nun spricht sie auf Tiktok regelmässig zu fast 60'000 Followern.
  • Ihre einfachen Erklärungen zu Ethik-Fragen interessieren auch international.

An den Corona-Pressekonferenzen des Bundesrats war sie als Vizepräsidentin der Taskforce ein regelmässiger Gast. Inzwischen wird die Bioethikerin Samia Hurst aber deutlich öfter auf Tiktok gesehen und gehört.

Auf der Social-Media-Plattform hat die Genferin nämlich inzwischen fast 60'000 Follower aus aller Welt. Denn sie spricht nicht nur über in der Schweiz aktuelle Themen, sondern etwa auch über die Abtreibungsdebatte in den USA.

Fast täglich äussert sie sich auf der Plattform auf Englisch zu verschiedenen Fragen im Bereich Ethik und Medizin. Videos, wie etwa zu der Frage «Sollte sich eine 20-Jährige sterilisieren lassen dürfen?», erreichen regelmässig über 40'000 Views. Auch die Sterbehilfe, die in der Schweiz im Gegensatz zu vielen anderen Ländern möglich ist, interessiert.

Samia Hurst
Während der Pandemie war Samia Hurst regelmässig an den Pressekonferenzen des Bundesrates zu sehen.
Samia Hurst
Die Genfer Ethikerin (vorderste Reihe, ganz links), war Vizepräsidentin der Science-Taskforce.
TikTok
Nun werden ihre Videos auf Tiktok regelmässig von über 45'000 Nutzern auf der ganzen Welt angesehen.

Dabei gelingt es ihr, komplizierte Konzepte aus Ethik und Soziologie sehr einfach zu erklären. Dafür wird sie in den Kommentarspalten auch oft gelobt. Gerade beim Thema Coronavirus leistet sie zudem wichtige Arbeit dabei, Fehlinformationen aufzuklären.

Hursts Tiktok-Videos drehen sich aber nicht immer nur um die Wissenschaft. Regelmässig gibt sie auch Einblicke in ihr Privatleben und nutzt gewisse Ereignisse als Anlass, wichtige Fragen zu beantworten.

So führt ein Video über den Tod ihrer Mutter etwa zum Dialog mit ihren Followern über die Betreuung von unheilbar kranken Menschen und Sterbehilfe. Und auch beim Thema Stiefkind-Adoption berichtet sie von eigenen Erfahrungen.

Viel Öffentlichkeitsarbeit

Unter dem Nutzernamen «samiahurstmajno» ist die Professorin seit Anfang August 2022 auf Tiktok aktiv. Die Öffentlichkeitsarbeit ist aber etwas, das Hurst schon länger intensiv betreibt.

Habe Sie schon mal ein Video auf Tiktok veröffentlicht?

Zwischen 2013 und 2020 ist sie nämlich insgesamt 84 Mal im Westschweizer Fernsehen aufgetreten. Dort lieh sie als Expertin ihre Blickweise auf sehr ähnliche Themen – von Organspende bis zu 5G.

Auf eine Anfrage von Nau.ch betreffend ihrer Aktivität auf Tiktok hat die Forscherin nicht reagiert.

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