Die Lage im Ukraine Krieg ist eskaliert. Der Bundesrat trifft sich um 11 Uhr zu einer Sondersitzung.
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Aussenminister und Bundespräsident Ignazio Cassis eröffnet die Schweizer Botschaft in Kiew wieder. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz verurteilt die russische «Invasion» aufs Schärfste.
  • Der Bundesrat trifft sich um 11 Uhr zu einer Sondersitzung zum Ukraine Konflikt.
  • Am Nachmittag will er die Entscheide kommunizieren,
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Der Bundesrat trifft sich heute Vormittag ab 11 Uhr zu einer ausserordentliche Sitzung zum Ukraine Krieg. Am Nachmittag folgt eine Kommunikation dazu. Die geplante Medienkonferenz zur Europapolitik ist abgesagt und wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Dies teilt die Bundeskanzlei mit.

Scharfe Verurteilung der «Invasion»

Das Schweizer Aussendepartement hat den Einmarsch Russlands in der Ukraine in einer Stellungnahme als «Invasion» aufs Schärfste verurteilt. Es forderte Russland zur sofortigen Einstellung der «militärischen Aggression» und zum Rückzug der Truppen aus der Ukraine auf.

«Dies ist eine grobe Verletzung internationalen Rechts», schrieb das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Donnerstag im Kurznachrichtendienst Twitter.

Internationales humanitäres Völkerrecht müsse respektiert werden. «Wir sind sehr besorgt über die Gefahr für unschuldige Zivilisten.»

Ukraine Konflikt Rakete Trümmer
Arbeiter räumen die Trümmer einer Rakete auf einen Lastwagen, nach einem russischen Beschuss. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Aussendepartement empfahl Schweizer Staatsangehörigen in der Ukraine das Land mit eigenen Mitteln zu verlassen. Mit der Einschränkung, wenn dies möglich und sicher erscheine. Die Schweizerische Botschaft in Kiew bleibt derweil auch während dem Ukraine Krieg weiter operativ. Das EDA riet Schweizer Staatsangehörigen, die Unterstützung benötigten, sich an die Botschaft oder an die Telefon-Hotline des EDA zu wenden.

Schweizer Parlamentarier nicht neutral: #StandWithUkraine

Im Gegensatz zum Bundesrat befürworten verschiedene Politiker Sanktionen der Schweiz gegenüber Russland. Die neusten Reaktionen zum Ukraine Krieg fallen teilweise sehr deutlich und harsch aus, auch gegenüber dem Bundesrat.

Fürchten Sie sich vor dem Krieg in der Ukraine?

So schreibt SP-Co-Präsident Cédric Wermuth auf Twitter: «Neutralität bedeutet nicht zu schweigen.» SP-Nationalrat Jon Pult sieht dies gleich und fordert, das «oligarchische System Putin gehört finanziell ausgetrocknet». Grünen Präsident Balthasar Glättli ruft mit grün-ukrainischer Friedenstaube zur Demo am Samstag in Bern auf.

Cédric Wermuth Ukraine Konflikt
SP-Co-Präsident Cédric Wermuth spricht beim Ukraine Konflikt explizit von «Krieg» und fordert Sanktionen der Schweiz gegenüber Russland.
Mitte Ukraine
Vertretende der Mitte auf Twitter zum Ukraine-Konflikt.
Glättli Grüne Ukraine
Der Präsident der Grünen, Balthasar Glättli, befürchtet Tod und Elend.
Jon Pult von Graffenried
Für SP-Nationalrat Jon Pult ist die Reaktion des Bundesrats inakzeptabel. Dem Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried (Grüne) fehlen derweil schlicht die Worte.

Mitte-Präsident Gerhard Pfister schiesst derweil gegen die Sozialdemokraten. Er hat einen alten Artikel über ex-Bundeskanzler und Namensvetter Gerhard Schröder ausgegraben, wo dieser Putin als «lupenreinen Demokraten» bezeichnet. Mitte-Nationalrätin Marianne Binder kommentiert dagegen den gestrigen Nicht-Entscheid des Bundesrats: Als Rechtsstaat könne man nicht neutral bleiben im Ukraine Krieg.

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